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Nice work if you can get it

Donnerstag, 30. August 2007 18:23

Das Lied des Tages, wundervoller Text, wundervolle Melodie (überhaupt muss ich sagen, dass meine „Best of Gershwin“-Doppel-CD unbestritten unter die schönste Musik der Welt einzuordnen ist!):

Ella Fitzgerald — Nice Work If You Can Get It

Ah… Werft einen Blick auf den tiefsinnigen Text:

The man who only lives for making money

Lives a life that isn’t necessarily sunny

Likewise the man who works for fame

There’s no guarantee that time won’t erase his name

The fact is, the only work that really brings enjoyment

Is the kind that is for girl and boy meant

Fall in love and you won’t regret it

That’s the best work of all, if you can get it

Holding hands at midnight

Neath a starry sky

Nice work if you can get it

And you can get it if you try

Strolling with the one girl

Sighing sigh after sigh

Nice work if you can get it

And you can get it if you try

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Was Tiere fühlen

Donnerstag, 30. August 2007 0:13

Immer noch am Lesen der alten ZEIT (hihi) bin ich gerade an einem Veganismus– und Tierschutz-relevanten Artikel. Den reißerischen Titel in der ZEIT, „Der Schmerz der Schweine“ setze ich nur hierher um meine veganismus-gesättigten Leser nicht zu vergraulen;-)

Im Kontext einer öffentlichen Diskussion über die Kastration von Zuchtschweinen finden sich folgende interessante Erkenntnisse:

Immer noch sind im deutschen Tierschutzgesetz zahlreiche Eingriffe an Tieren ohne Betäubung zulässig, etwa Kastrationen nicht nur bei Schweinen sondern auch von Rindern, Schafen, Ziegen, das Kürzen von Schwänzen, Abschleifen von Zähnen und die Amputation eines Zehengliedes bei Küken. Schlimm, dass unsere Gesellschaft eine Tierhaltung von einer Intensität zu brauchen glaubt, in der solche Eingriffe nicht nur nötig sind, sondern auch noch so billig sein müssen, dass sie ohne Betäubung stattfinden müssen.

Die Zeit zitiert den Biologen und Spezialisten für Tierschutz und Ethologie mit den weisen Worten: „… unsere Tierschutzethik ist eben eine utilitaristische Ethik, bei der abgewogen wird zwischen der Qual für das Tier und dem Nutzen für den Menschen“ (Der Schmerz der Schweine, ZEIT Nr. 34, 16.8.2007). Das klingt natürlich hart, aber der Utilitarismus an sich ist eine philosophische Strömung, die man meiner Meinung nach besonders für die politische Praxis nicht einfach als herzlos abtun sollte. Denn im Wesentlichen passiert in der Politik genau das, die Abwägung von Interessen. Schlimm finde ich hier, dass offensichtlich der Nutzen für den Menschen mit einem unglaublich viel höheren Gewicht in die Berechnung eingeht als die Qual der Tiere. In diesem Sinne kann man sagen, dass auch der Name „Tierschutzgesetz“ zu einem guten Teil Augenwischerei ist — gerade in diesem Gesetz wiegen die Vorteile bei der Tiernutzung sehr schwer gegenüber dem Schutz der Tiere, was die vielen Ausnahmen (siehe oben) belegen.

Ins philosophische gerät die Diskussion bei der Frage, was Tiere denn nun wirklich fühlen, und in welchem Alter. Die Ausnahmen gelten nämlich oft nur für junge Tiere, denen man damit die Empfinungsfähigkeit abspricht. Freuen kann man sich nun über die Tatsache, dass erstens den älteren Tieren indirekt Empfindungsfähigkeit zugesprochen wird. Und außerdem daran, dass dieser Irrtum auf einer Analogie zum Menschen beruht, wie die Tierärztin Susanne Zöls von der LMU München erklärt: „In der Humanmedizin gab es lange die Auffassung, dass schmerzverarbeitende Srukturen bei Säuglingen noch nicht so gut ausgebildet sind. Dieser mittlerweile veraltete Gedanke wurde für die Tiermedizin übernommen und beibehalen. Deshalb hält man es immer noch für gerechtfertigt, junge Tiere einem solchen Eingriff bei vollem Bewusstsein auszusetzen.“ (ebenda). Diese Annahme hat sie selbst in Studien mit Schweinen widerlegt, eine tierexperimentelle Forschung über deren ethische Vertretbarkeit zu urteilen dem Tierschützer natürlich nicht leicht fällt.

Andere Länder finden übrigens verschiedene Lösungen für dieses Dilemma. In Norwegen ist betäubungslose Kastration seit 2002, die Kastration an sich ab 2009 verboten. In Großbritannien praktiziert man „Kurzmast“ und isst die Eber einfach schon vor der Pubertät…

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Brechts Krücken

Mittwoch, 29. August 2007 22:01

Eine Freundin teilte heute dieses schöne Gedicht mit mir, und ich finde es schön und denkwürdig genug, es hier hervorzuheben:

Die Krücken (Bertolt Brecht)

Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken.

Als ich zu dem großen Arzte kam

Fragte er: Wozu die Krücken?

Und ich sagte: Ich bin lahm.

Sagte er: Das ist kein Wunder.

Sei so freundlich zu probieren!

Was dich lähmt, ist dieser Plunder.

Geh, fall, kriech auf allen vieren!

Lachend wie ein Ungeheuer

Nahm er mir die schönen Krücken

Brach sie durch auf meinem Rücken

Warf sie lachend in das Feuer.

Nun, ich bin kuriert: ich gehe.

Mich kurierte ein Gelächter.

Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe

Gehe ich für Stunden etwas schlechter.

Mir persönlich macht es schon ein bisschen Angst, wenn ich versuche das Gedicht auf das „richtige Leben“ zu übertragen, mich mir selbst gedanklich auszumalen ohne die Krücken und Stützen, derer ich mich gewöhnlich bediene, die aber natürlich auch Einschränkungen sind. Ich glaube da kommt sehr gut das Gefühl des Gedichts bei mir an :-) Ob ein Gelächter wirklich so befreiend sein kann, diesen Bann zu brechen? Vielleicht muss es wirklich das Lachen eines Ungeheuers sein…

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Boogie Woogie, und mal wieder das Internet toll finden …

Dienstag, 28. August 2007 15:55

Habe heute Riesenlust auf Boogie-Woogie bekommen, und dann mit ein paar Filmen in Youtube weiter angeheizt, zum Beispiel diesem hier:

Und dann bietet Youtube zum Glück auch Material, um von Schauen zum Machen zu schreiten, etwa mit einer Serie von Boogie-Lektionen für Klavier, die erste findet sich hier: http://youtube.com/watch?v=XdQDvlqDqJM

Yuhu, es lebe das Internet-Zeitalter, und es leben die Sommerferien :-)

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Lieblingslied heute: Mess around

Samstag, 25. August 2007 1:57

Ein weiterer Hoffnungsvoller Start in eine Serie: Musik, die mich heute bewegt. Und heute (das heißt in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen zwei Uhr, aber auch schon einen ganzen Teil des Abends) finde ich eines der besten Lieder der Welt: „Mess Around“ von Ray Charles.

now uh, when i say stop
don’t you move a peg
when i say go
just uh, shake your leg

Es wird dringend Zeit mal wieder tanzen zu gehen. Morgen Abend ist im Jazzhaus der „Summer of Love“ :-)

Wer übrigens auf Amazon nach der CD „Ray“ sucht kann dort reinhören, oder im iTunes Store.

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Aperçu: Spaß bei der Arbeit

Samstag, 25. August 2007 1:51

Ein etwas zynisches, aber im großen und ganzen doch harmloses Aperçu (ich möchte damit eine Eintrags-Reihe im Blog eröffnen, falls ich es wirklich schaffe mir die kleinen schönen Dinge des Alltags zu merken bis ich jeweils wieder am Computer bin…), ein Aperçu (und — ja, ich mag das Wort ;-) ) jedenfalls aus dem Arbeitesalltag eines Psychologen, genau genommen meinem und damit eher am unteren Ende der Hierarchie. Aber auch beim Fragebogen-Eingeben kann man mal was zu Lachen haben.

Zwischen stumpfen Finger-flitzen lassen lese ich halb die Fragen mit und entdecke: ausgerechnet bei dem Item „Schwierigkeiten sich zu entscheiden“ hat jemand zwei Kreuze gemacht: „ein wenig“ und „mäßig“. Ob sich das in dem Fall wohl zu einem „sehr“ summiert?

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Schöne deutsche Sprache

Samstag, 23. Juni 2007 0:17

Ich höre und lese immer mit Vergnügen, wenn in anderen Sprachen deutsche Wörter auftauchen. Irgendwie finde ich das ein Symbol für eine spannende philosophische Vergangenheit, und gleichzeitig Quelle für interessante interkulturelle Überlegungen. Was sagt es über die kulturelle Bedingtheit von menschlichen Erfahrungen, dass bestimmte Menschengruppen offensichtlich lange Zeit ohne Begriffe auskamen, die uns selbstverständlich sind? Und dass sie sie dann irgendwie und irgendwann doch nützlich fanden?

Konkret tauchte jetzt im Anfang des Technologie-Newsletters der NYTimes, geschrieben vom berühmten David Pogue, ein Wort auf, worauf ich nicht so stolz bin:

Readers seem to love it when they hear about tech “experts” like me getting trapped in technical hell. Seems to be a form of schadenfreude, that delicious German word meaning, “taking pleasure in other people’s misfortune.”

In any case, here’s a great one for all you schadenfreudians.

Finding a Hassle-Free Way to Send Files

Wie komisch dieses Konzept eigentlich ist macht mir erst die englische Definition klar, es hilft doch oft, die Dinge aus der Ferne zu betrachten:

pleasure derived by someone from another person’s misfortune.

ORIGIN German, from Schaden ‘harm’ + Freude ‘joy.’
(aus dem schönen „Oxford American Dictionaries“, das mein Mac kostenlos dabei hat… ;-) )

Hm. Was bleibt da noch zu sagen?

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Theater-Werbung: Willkommen in San Diego

Mittwoch, 13. Juni 2007 22:25

Liebe Theaterfreunde!

Der Fudder, Freiburger Online-Stadtmagazin, hat einen netten Beitrag über uns: Fudder über San-Diego. Man könnte das Stück treffender beschreiben, aber auch weiter daneben liegen, und die Bilder sind von unseren Proben, ich finde sehr schön. Hier zum Beispiel ein erster Eindruck von meiner Rolle:

Graugans und Päpste

Es lohnt sich zu kommen!

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Theaterspieler leben gefährlich

Montag, 11. Juni 2007 15:40

Erstens möchte ich an dieser Stelle auf unsere baldige Aufführung hinweisen, Eintritt frei, garantiert super lustig und anregend!

Hier aus Freude über die schöne Arbeit ein Bild unseres Flyers und Plakats:

Flyer San Diego

Plakat San Diego

Und zweitens einen kleinen Hinweis auf eine schlimme Meldung geben: Neonazis haben in Sachsen-Anhalt eine Theatergruppe wüst zugerichtet: Spiegel Online. Wann werden wir endlich in einer Welt leben, in der so etwas nicht mehr passiert? Können wir durch Theater dazu beitragen?

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Mouse Party

Samstag, 3. März 2007 0:15

Wer sich für die Biologie hinter verschiedenen Drogenwirkungen interessiert, kann sich das in einem sehr lustig gemachten virtuellen Mäuse-Versuchslabor (und denkt daran: mit echten Mäusen würde ich so was nie machen!) der University of Utah anschauen: Mouse Party. Viel Spaß!

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