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Die schöne englische Sprache

Sonntag, 31. August 2008 7:14

Ich nutze meinen Aufenthalt hier in Stanford natürlich für angeregten Austausch nicht nur in englisch, sondern auch über die englische Sprache selbst. Gerade der Professor, mit dem ich zusammenarbeite, ist dafür ein toller Gesprächspartner. Es ist überraschend, wie sehr eigentlich jeder englisch sprechende Mensch seine eigene Sprache hat, mit einem ganz eigenen Wortschatz. Man muss nicht sehr abgefahren unterwegs sein, um Wörter zu verwenden die andere nicht kennen — passiert mir sogar manchmal (und dann rede ich verwirrt mit jemand anderem, der mir versichert dass das kompletter Standard ist…).

Gerade bin ich auf eine Seite aufmerksam gemacht worden, die viele der sprachlichen Verwirrungen, in denen sich englische Muttersprachler befinden, aufgreift. Und auch für Zweitsprachler spannend ist: Common Errors in English.

Mich freuen immer besonders die Sachen, wo französische Wörter in die englische Sprache aufgenommen wurden. Vielleicht weil ich die Aussprache dort schon so lustig finde. Im wesentlichen handelt sich sich da aber um Spitzfindigkeiten zwischen Snobs und Ignoranten.

Lebensnäher sind da schon solche Fragen: loan or borrow?

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Evolution, Moral, Altruismus

Dienstag, 1. Juli 2008 18:04

Zeitgenössische amerikanische Forscher haben viel Interesse an den biologischen und moralischen Wurzeln von selbstlosem, altruistischem, moralischem und fairem Verhalten. Für mich ist diese Forschung einerseits etwas erheiternd, weil unsere Möglichkeit, zu gegenseitigem Nutzen in Gemeinschaften zusammenzuleben, im alltäglichen Leben auseichend demonstriert scheint.

Dennoch bleibt ein doppeltes Interesse bestehen: Zum einen ein philosphisches an besserem Verständnis unserer historisch-evolutionären Wurzeln. Und (wichtiger) als Argument gegen Marktideologen, die sich ja oft genug darauf berufen, dass Menschen nun mal nicht anders könnten als an ihren eigenen Nutzen denken, und deshalb ein System, in dem der Eigennutz zentral ist, die einzige realistische Möglichkeit sei.

In der NYTimes wird jetzt Forschung dargestellt, die sich mit moralischer Heuchelei beschäftigt. Darunter versteht man das Phänomen, Verhalten von anderen an anderen Standards zu messen als das eigene, sich also Handlungen zum eigenen Vorteil zu erlauben, die man an anderen verurteilen würde.

[…]

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Bienensterben — Pestizide im Griff?

Donnerstag, 19. Juni 2008 13:16

Es ist schon eine Weile her, dass das mysteriöse Bienensterben die Gemüter erregte. Daran liegt es wohl auch, dass die (vermutliche) Aufklärung des Rätsels jetzt nur auf den Wissensseiten der SZ Platz findet, die online auf jetzt.de gelesen werden können: Bienensterben: „Erhebliche Staubabdrift“.

Anscheinend ist die Ursache ein „Pflanzenschutzmittel“ (ich kann nicht anders, als diesen Euphemismus in Anführungszeichen zu setzen), mit dem Mais-Saatgut behandelt wird. Abgewehrt wird damit der gefräßigste Mais-Parasit der Welt, der z.B. in den USA jährlich Schäden von einer Milliarde Dollar verursacht.

Da das Mittel nicht versprüht wird dachte man, es habe mit den Bienen nichts zu tun. Jetzt hat man herausgefunden, dass es durch Rütteln in den Sämaschinen von den Körnern geschmirgelt und als Staub verteilt wurde…

Klingt ziemlich verrückt, nicht? Und lässt mich einmal mehr die Frage stellen, wozu wir diesen in seinen Folgen offensichtlich unkalkulierbaren technischen Aufwand treiben sollen. Um einen noch größeren Anteil der Agrarproduktion in Fleisch „veredeln“ zu können?

Jedenfalls ein Mosaikstein für die Antwort auf die nächste Fragen, warum man denn überhaupt Bio kaufen soll. Und eine Erinnerung an einen von Gandhis vielen weisen Sprüchen:

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

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Pangea Day

Montag, 5. Mai 2008 9:23

Aus dem Umfeld der Ideen-Konferenz TED (die Beiträge sind als Videos im Internet zu sehen, ich hatte z.B. schon einen bezüglich Mythen über die Dritte Welt hier vorgestellt) gibt es ein neues spannendes Projekt: Ein globales Filmfestival, das interkulturelle Verständigung und Verständnis voranbringen soll.

Es findet schon diese Woche (am 10. Mai) statt, an vielen Orten der Welt kann man live an Großveranstaltungen teilnehmen. in Freiburg natürlich nicht, aber jeder kann über Internetstreaming seinen eigenen kleinen Festivalort aufsetzen, was ich mir ernsthaft überlege. Muss nur noch die Technik planen…

Die Beschreibungen der Filme machen jedenfalls super Lust auf eine kurzweilige vierstündige Filmnacht–

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Krieg

Sonntag, 27. Januar 2008 15:33

Es scheint die Zeit für eine Art „Nachlese“ des Irak-Kriegs gekommen, die wohl gerne vergessen würde. Immerhin, die NYTimes widmet ihr eine Serie: „about veterans of the wars in Iraq and Afghanistan who have committed killings, or been charged with them, after coming home.“

Es ist eine traurige Tatsache (irgendwie aber auch eine beruhigende, schöne Tatsache), dass im Krieg zu sein, zu kämpfen und zu töten einen Menschen nicht unverändert lässt. Traurig daran ist, dass eine Gesellschaft sich entscheidet, einen Teil ihrer Mitglieder diese Erfahrungen machen zu lassen und dann recht hilflos im Umgang mit den veränderten Heimkehrern ist. Es ist wohl auch nicht leicht:

“He left for Iraq enthusiastic and energetic and eager to serve his country,” wrote one of four mental health professionals, including two government officials, who diagnosed PTSD in Mr. Gregg. He “returned impaired by PTSD complicated by his disillusionment with the military operation in Iraq.” 

When Mr. Gregg’s tour of duty ended in March 2004, he started drinking heavily to ease his stress and expressed the wish that he had died in Iraq.

Nicht zufällig wurde die heute auch außerhalb psychologischer Fachkreise weit bekannte Traumatisierung als Störung erst spät entdeckt: Nach dem Vietnam-Krieg:

It was in 1980, five years after the Vietnam War ended, that the psychiatric establishment first recognized post-traumatic stress disorder. Vietnam veterans quickly summoned it as a primary legal defense. In many cases, the veterans argued that they had been rendered temporarily insane as a result of flashbacks to the war while committing their crimes.

Zusammen mit einem bewegenden Film, in dem die Erlebensseite von Gewalt, und zwar sowohl für Täter als auch für Opfer, sehr plastisch wird („München“ von Steven Spielberg) führen mich diese Berichte von einem „pragmatischen“ Pazifisten wieder mehr in Richtung eines radikalen Pazifismus. Wobei vielleicht genau darin eine wichtige Frage liegt: Was ist in diesem Zusammenhang „pragmatisch“? Ich glaube, Ghandi hat am Ende doch Recht:

Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.

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Fluter Wasser-Heft

Samstag, 10. November 2007 15:22

Ich bin ein Fan des Fluter-Hefts, ein Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Die haben immer Themenhefte, in denen ansprechend verpackt, aber deswegen nicht oberflächlich, aktuelle Probleme und politische Richtungsfragen aufbereitet werden. Man kann die Hefte kostenlos per Post bekommen oder auch im Internet herunterladen.

Im letzten Heft ging es um Wasser. (Hier als pdf. Es lohnt sich wirklich! Ihm entstammen alle im Folgenden zitierten Zahlen und Fakten) Daraus ein kleine Randnotiz: Dass Leitungswasser in Deutschland ziemlich gut ist, weiß man. Dass mann auch Leitungswasser bekommt, wenn man manche Flaschenwässer kauft, wusste ich nicht. Fluter nennt als Beispiele Bonaqua (gehört übrigens Coca-Cola) und Aquafine (PepsiCo). Immerhin: Das Leitungswasser der jeweilgen Abfüllorte wird mit Mineralien und Kohlensäure angereichert.

Und noch eine echte Meldung: Für die globale Diskussion über Wasserknappheit verbreitet sich der Begriff des „virtuellen Wassers“, Wasser das zur Herstellung eines Produktes nötig ist, das beim Verbraucher gar nicht nach Wasserverbrauch aussieht.

In einer Tasse Tee stecken etwa 30 Liter, in einer Tasse Kaffee 140 Liter Wasser. Ein Problem ist, dass besonders wasserarme Länder häufig wasserverschlingende Exportgüter haben. Das liegt daran, dass dort häufig Wasser noch nichts kostet. Wir Industrieländer, mit Wasser ohnehin gut ausgestattet, bereichern uns also — böse und platt gesprochen — am Wasser der Entwicklungsländer. 53 Prozent (!) des in Deutschland verbrauchten „virtuellen Wassers“ werden importiert, neben Japan und Italien importieren wir am meisten.

Und nochmal eine kleine Rückkehr zum Veganismus-Themenkreis: Das Thema habe ich ja schon behandelt. Aber die Zahlen aus dem Fluter sind krass: Ein Kilo Rindfleisch enthält 16 000 Liter virtuelles Wasser. Insgesamt gibt Fluter an (Quellen für den Artikel sind die Wasserstiftung und UNDP), ein Vegetarier verbrauche 2,4 Kubikmeter Wasser weniger pro Tag als ein Fleisch essender Mensch. Das sind übrigens 24 000 Liter.

Go Vegan! :-)

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Zynismus (II) – Umschleichen. Devil’s Dictionary

Freitag, 14. September 2007 18:12

Noch zu Schulzeiten habe ich auf einem Bücherflohmarkt ein Buch mitgenommen, das mich belustigt und fasziniert hat: The Devil’s Dictionary von Ambrose Bierce, laut Wikipedia 1911 veröffentlicht. Die Sprache ist teilweise ziemlich anstrengend, aber wenn man sich mit einem Wörterbuch (einem „echten“, meine ich) bewaffnet und durchgekämpft hat, hat man einige schöne neue englische Wörter und Feinheiten der Sprache gelernt, eine böse, aber bemerkenswerte Perspektive auf zwischenmenschliche Vorgänge gewonnen, in der manches ans Licht kommt was hinter den Dingen steckt und vermutlich das eine oder andere Mal herzhaft gelacht.

Manche Definition würde für heutige Leser (zumindest mich;-) gar nicht als zynisch durchgehen, sondern einfach als eine prägnante Zuspitzung von allgemein anerkannten Tatsachen. Möglicherweise ist da aber auch Sloterdijks Popularisierung des Zynismus am Werk?

Es bleiben jedenfalls genügend Gedanken, die noch nicht vollständig im Alltagsdenken angekommen sind. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

[…]

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Jazz… Hhmmm… (äh, Take Five)

Freitag, 7. September 2007 22:16

Das hier ist ein YouTube-Tipp und das Lied des Tages in einem. Außerdem könnte ich damit eine Serie „Angenehme Dinge“ eröffnen. Diese Serie zu erklären bedarf bald eines neuen Eintrages, nur soviel: Es hat was mit dem Studium zu tun, deshalb kann ich erst mehr dazu schreiben wenn ich ein lustiges Papier wieder in der Hand habe. Das Tag zur Serie heißt jedenfalls schöner: „La vita è bella“;-)

Ich möchte hier vorstellen: Take Five, gespielt vom Dave Brubeck Quartet. Mal wieder also ein Klassiker neu gehört und angeschaut. Genau, hier findet es sich auf Youtube.

Ein besonderes Vergnügen ist Joe Morello am Schlagzeug. Wunderbar, mit welcher Ruhe er die abgefahrenen Rhythmen hervorzaubert. Außerdem finde ich die Kleidung toll, und das Understatement des Saxophonisten. Vier Minuten Video, die die Zeit vielfach wert sind!

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Neues Windows

Dienstag, 4. September 2007 15:32

Meine Mutter hat sich einen neuen Laptop gekauft. Wir haben uns vorher beraten und auch ich war am Ende dafür, lieber einen „normalen“ Windows-Computer zu kaufen, nachdem auf den Computern in der Schule ja Windows drauf ist, sie manchmal auch mit Schülern im Computerraum arbeiten muss, im neuen Schuljahr sogar Computer-Einführungsstunden mit den „Kleinen“ gibt.

Also, der brandneue Acer. Sieht ganz hübsch aus, wenn man Grau-Anthrazit als Farbe mag. Und das neue Vista kommt in einem netten Bunt daher. Das ist auch ungefähr das einzig nette, was ich über die Erfahrung, das System einzurichten, sagen kann…

Vor der ersten Benutzung steht ein schreckliches Geklicke, und der Computer ackert als hätte er schon Jahre auf dem Buckel. Was muss der eigentlich noch machen, wenn das Betriebsystem doch eigentlich schon installiert ist?

Dann die erste Meldung, die nach der Installation aufpoppt: „Ihr System hat mehrere Sicherheitsrisiken“ — nur für den Fall, dass ich das noch nicht gewusst hätte;-)

Dann kommen 27 Updates. Dann muss ich mich mit der Trial-Software rumschlagen.

In der Wartezeit (und ärgerlicherweise unterbrochen durch regelmäßig nötige Neustarts nach der Installation oder Deinstallation von Programmen) wollte ich mir ein paar „Get a Mac“-Werbefilme anschauen, um mich zu beruhigen. Und muss feststellen, dass Microsoft klugerweise darauf verzichtet hat, Quicktime-Filme standardmäßg abspielen zu können. Die wissen warum :-)

Es gibt ein paar, die meine Erfahrungen der letzten Stunden so genau abbilden, dass ich sie hier verlinken muss. Schön der Reihe nach:

  1. Out of the Box
  2. Stuffed
  3. Willst Du wirklich?

Ah, jetzt geht es mir besser :-)

Die nächste Sache sind natürlich die Versionsunterschiede. Wir haben jetzt ja Vista, in der Schule ist noch XP drauf, das heißt schon wieder komplett anderes Layout und Benutzerführung. Machen wir jetzt das alte Office drauf oder das neue? Überhaupt, warum wird in den Schulen immer noch Microsoft Office verwendet und damit Schüler, Eltern und Lehrer in die teure Anschaffung einer Software gedrängt, die bestenfalls ähnlich gut ist wie z.B. das kostenlose OpenOffice (für Windows, Linux oder Mac, für Mac auch das darauf basierende NeoOffice). Und meiner Meinung nach deutlich schlechter als das sehr günstige SoftMaker Office, das ich hier Windows– und Linux-Nutzern wärmstens ans Herz legen möchte. 30-Tage-Testversion einfach mal ausprobieren!

Aber nochmal zurück zu den Versionsunterschieden: Ob es vor dem Hintergrund nicht klüger gewesen wäre, die Unterschiede zwischen Mac und Windows in Kauf zu nehmen und zu Hause ein stabiles, virensicheres System zu haben? Wir werden sehen…

Mehr Spaß hätte man jedenfalls mit dem Mac. Hierzu noch ein letztes, mein Lieblingsvideo von der Apple-Seite. Ich hoffe übrigens, dass es von denen so augenzwinkernd gemeint ist wie ich es verstehe…;-)

Homemovie – Better Results

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Stell Dir vor …

Sonntag, 2. September 2007 14:57

Es ist mal wieder Zeit für das Lied des Tages, eigentlich gestern auf einer Autofahrt gehört. Man traut sich ja gar nicht, manche Lieder zu Hause reinzumachen, so ausgehört kommen sie einem aus der Ferne vor. Und dieses gehört definitiv dazu, es ist geradzu prototypisch.

Dennoch bekomme ich immer wieder eine Gänsehaut, wenn ich mir den Text bewusst anhöre und „mitgehe“ will heißen dem Appell des Liedes folge. Es handelt sich um …

Imagine – John Lennon

Imagine there’s no heaven,

It’s easy if you try,

No hell below us,

Above us only sky,

Imagine all the people

living for today…

Imagine there’s no countries,

It isn’t hard to do,

Nothing to kill or die for,

No religion too,

Imagine all the people

living life in peace…

Imagine no possessions,

I wonder if you can,

No need for greed or hunger,

A brotherhood of man,

Imagine all the people

Sharing all the world…

Hm, wie fühlt sich das an? Alle Menschen leben fürs Heute, keine Länder, kein Besitz?

Und natürlich die schönsten verrückter-außenseiter-mit-idealen-mutmacher-Zeilen, die je gesungen wurden:

You may say I’m a dreamer,

but I’m not the only one,

I hope some day you’ll join us,

And the world will live as one.

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