Freitag, 31. Oktober 2008 1:04
Noch in Stanford (genauer: vor der wunderschönen Landschaft im Yosemite Nationalpark, was sich durchaus etwas schräg angefühlt hat) hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund meines Professors dort. Er stellte sich selbst im wesentlichen als New Yorker Jude und Neo-Con vor. Und erklärte mir, dass er vor allem wegen der Außenpolitik zwei Mal Bush gewählt habe, und jetzt McCain wählen werde. Wichtig sei vor allem, dass ein Präsident die Bedrohung durch den islamischen Fundamentalismus erkenne und ernst nähme. Dieser wird in einer Serie mit Sowjetkommunismus und Nazi-Faschismus als Bedrohung der freien Welt gesehen und entsprechend auch als Islamofaschismus bezeichnet.
Angesichts einer offensichtlich starken emotionalen Bindung an Israel konnte ich diese Argumentation nachfühlen, wenn auch nicht teilen. Aber offensichtlich ist er mit dieser Einschätzung tatsächlich bei weitem nicht allein, wie ein Kommentar in der NYTimes aufzeigt. Und macht mit McCain wohl wirklich eine gute Wahl:
“The transcendent challenge of our time [is] the threat of radical Islamic terrorism,” Senator McCain said in a major foreign policy speech this year, adding, “Any president who does not regard this threat as transcending all others does not deserve to sit in the White House.”
That’s a widespread conservative belief. Mitt Romney compared the threat of militant Islam to that from Nazi Germany or the Soviet Union. Some conservative groups even marked “Islamofascism Awareness Week” earlier this month.
Bleibt nur, wirklich richtig auf Obamas Sieg zu hoffen. Ich möchte mir nicht vorstellen, was jemand im In– und Ausland anrichten kann, der im islamischen Terrorismus die alles überragende Herausforderung dieser Zeit sieht. Dabei dachte ich bisher, McCain sei relativ gemäßigt. Naja, relativ zu Bush stimmt das wohl auch…
Hier übrigens, was ein nicht-NeoCon zu diesen Gedanken sagt:
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