Tag-Archiv für » Zynismus «

Der Weg des Diogenes

Sonntag, 16. Juni 2013 11:29

Aus „Komm ich erzähl Dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay eine kleine Solche.

Der Weg des Diogenes

Eines Tages saß Diogenes auf der Schwelle irgendeines Hauses und aß einen Teller Linsen. In ganz Athen gab es kein billigeres Essen als dieses Linsengericht. Anders gesagt, einen Teller Linsen zu essen bedeutete, daß man sich in einer äußerst prekären Situation befand.

Ein Minister des Kaisers sagte zu ihm: »Wie bedauerlich für dich, Diogenes! Wenn du lernen würdest, etwas unterwürfiger zu sein und dem Kaiser ein bißchen mehr zu schmeicheln, müßtest du nicht so viele Linsen essen.«

Diogenes hörte auf zu essen, hob den Blick, sah den wohlhabenden Gesprächspartner fest an und antwortete: »Bedauerlich für dich, Bruder. Wenn du lernen würdest, ein paar Linsen zu essen, müßtest du nicht so unterwürfig sein und dem Kaiser ständig schmeicheln.«

(Quelle)

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Wulff als Bundespräsident, Internationale Politik und zynische Politiker

Samstag, 2. Juli 2011 19:08

Die ZEIT hat ein schönes Interview mit Wulff. Naja, vieles ist vielleicht zu angenehm zu lesen, trotzdem fand ich ein paar Anregungen zu den im Titel genannten Themen. Hier sind sie:

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Explaining the World with The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy: Astrology, Constructivism, Science and (In)Definite Articles

Donnerstag, 12. Mai 2011 20:29

I fear this is the longest title in the history of my blog, which in a way suits its topic well. I just finished the biggest book I have ever read, actually a collection of books under the title „The Ultimate Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“, by Douglas Adams. It comprises the original Guide and the other four books in the trilogy.

I bought it in Palo Alto before my real traveling started, and it has lasted me well into the second quarter of this year, of course as frequent visitors of my blog know with another big and some small readings in between.

Once again, my generally high esteem of artists‘ late work was reinforced — while the original book is funny, the later books are far better. I laughed my hardest reading the second last one, „So Long and Thanks for All the Fish“, and the last one, „Mostly Harmless“, apart from still being very funny, I found most insightful. That despite how I just read on Wikipedia the author himself describing this book as „bleak“, and saying he had a very bad year when he wrote it. I suppose that tells us something about the relationship between art and happiness…

Anyway, here are just some examples of important topics of life made understandable with the help of absurdity, Science-Fiction at its best.

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India reading — Maximum City by Suketo Mehta

Mittwoch, 20. April 2011 20:41

I take the opportunity of writing about an English book to do my first English travel-blog entry. I still can’t make up my mind how I will move on language-wise, being torn between connection with my friends all over the world and the feeling of integration I get from reflecting on my experiences in my mother tongue.

Maximum City had been recommended to me by several people who’s judgment I trust, and still my expectations have been surpassed. I can’t remember when a book last spoke to me so strongly on so many different levels of observations, experiences and feelings. I can basically use some quotations from it as a sort of diary of many of my own experiences. A non-fiction book of almost 600 pages, a report of an Indian expat to the US moving back „home“ to Bombay with his family, but to me that is only the starting point, for especially continuing to read it now that I have taken in my first week of Nairobi I can assert that it’s topics reach much farther. The book starts with some very good glimpses of what a newcomer sees in India:

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Rediscovered: The Devil’s Dictionary (Ambrose Bierce)

Sonntag, 10. April 2011 22:13

I sometimes have free time at my hands right now to read things that have been slumbering in the depths of my computer for a long time. And I rediscovered „The Devil’s Dictionary“, composed around 1900 by Ambrose Bierce and available for free in a horrible text format on Project Gutenberg. As one of my early ventures into search and replace with regular expressions and into LaTeX, I created a nicely typeset version of that, hereby to be put into the public domain. And some of my favorite definitions from it right here:

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Gender: Elternzeit und Jungenspiele

Donnerstag, 17. Juni 2010 13:30

Wenn ich sonst nicht viel Zeit für Nachrichten habe, schaue ich mir gerne die meistgelesenen Artikel auf NYTimes.com an (ganz unten auf der Seite). Dieses Mal finden sich zwei Artikel über Geschlechterrollen und gesellschaftliche Entwicklungen in diesem Bereich, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Einer über Elternzeit in Schweden, von der (wie bei uns seit wenigen Jahren auch) ein Teil nur vom Vater in Anspruch genommen werden kann. Der Erfolg in Schweden ist überzeugend:

Eight in 10 fathers now take a third of the total 13 months of leave — and 9 percent of fathers take 40 percent of the total or more — up from 4 percent a decade ago.

Vor dem Hintergrund macht auch eine durchaus gewagte und diskussionswürdige Aussage der Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei dort Sinn, die als vielleicht bald erste weibliche Regierungschefin dort die Monate, die nur von Vätern abgerufen werden können, auf vier verdoppeln will:

Sometimes politicians have to be ahead of public opinion.

Und dann kann man noch einen Kommentar über ein groß aufgezogenes Casting von Mädchen in Verbindung mit Wetten über die meisten sexuellen Kontakte lesen, das von Jungs an einer Privatschule in einem Vorort von Washington betrieben wurde. Und das meine amerikanische Freundin nicht überrascht und nur wenig empört hat …

Interessant auch, dass es ein empörter Vater eines der Mädchen ist, der in dem Artikel zu Wort kommt. Muss man das als weitere Reproduktion von sozialer Verfügungsgewalt von Männern über Frauen einordnen?

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Wie viel Strom verbrauchen Google-Suchen wirklich

Donnerstag, 1. April 2010 10:43

Ich lese mich gerade mal wieder auf den „Stimmt’s“ Seiten der ZEIT fest. Und finde besonders eine Information bemerkenswert: Die Widerlegung der Urban Legend von den Stromverschlingenden Google-Suchen. Immer wieder hört man, das verbrauche so viel Strom wie eine 60-Watt-Glühbirne in einer Stunde, in anderen Worten: 0,06 kWh.

Laut Googles Angaben sind es aber anscheinend 0,0003 kWh, also Strom nur für eine Brenndauer der Lampe von nur 18 Sekunden. Immer noch nicht nichts, aber es macht doch deutlich dass die sonstigen Stromsparbemühungen im Haushalt nicht entwertet werden durch die Benutzung eines Computers. Und in die Richtung geht das Gefühl oft, das durch derartige Legenden erzeugt wird. Weshalb ich an dieser Stelle auch auf meinen Eintrag zur „Macht des Zweifels“ und das Thema Zynismus verweise.

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Klimawandel — die Macht des Zweifels

Mittwoch, 3. März 2010 19:03

Ein NYTimes-Artikel über das angeschlagene Image der Klimaforscher ist eine schöne Gelegenheit, einen wiederkehrenden Gedanken der letzten Zeit festzuhalten: über die spannende Rolle des Zweifels im modernen Diskurs.

Traditionell ist man geneigt, das Zweifeln als eine Tugend anzusehen, es ist in der Vorstellung fest mit der Aufklärung verbunden. Und nun tritt — meiner Meinung nach — der Zweifel immer öfter als reaktionäres Element in Erscheinung, was mich zunächst verstört hat. Ich denke, das liegt an den Folgen, die wir für unser Handeln ziehen, wenn eine Sache in Zweifel gezogen wird. Das aufklärerische Ideal ist ein wissenschaftliches Hinschauen, kritische Reflexion auf der Basis von empirischen Erfahrungen, und eine fundierte neue Entscheidung.

Was in der übermäßig komplexen modernen Welt dagegen oft passiert ist ein resigniertes Wegschauen, „ich kann es ja eh nicht wissen“, und — das ist der Knackpunkt — ein Handeln im Sinne des geringsten Widerstands. Am Beispiel Klimawandel sieht das so aus:

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Private Weltverbesserei und der Lauf der Welt — in der ideologischen Falle

Sonntag, 19. Juli 2009 2:31

Im ValueScience-Friends Newsletter meiner ehemaligen kalifornischen „Community“ Magic findet sich immer etwas spannendes zu lesen. Diesmal hat ein Artikel mit dem Titel Forger Shorter Showers meine Neugier geweckt.

Die These des Artikels ist eine direkte Konfrontation des „Freiburger Lebenswandels“, auch des meinigen. Die Idee der glücklichen Oase. Kurze Duschen mögen hierzulande weniger revolutionär klingen als in den USA, aber die Idee die Welt besser zu machen (und möglicherweise zu retten), indem man Wasser spart, Müll vermeidet, fair oder regional und biologisch einkauft, möglichst nicht fliegt, … blüht gerade auch in unserer WG.

Der Autor sagt natürlich nicht, dass das schlechte Sachen wären. Er sagt nur, dass sie nicht die richtigen Mittel sind, um die Welt aus dem Schlamassel, das ihr (ökologisch) bevorsteht, zu retten. Seine Einleitung macht deutlich, aus welcher Perspektive er das Problem betrachtet:
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Dann eben grünlich

Donnerstag, 9. Juli 2009 14:32

Die Süddeutsche widmet eine ihrer SZ-Wissen Bildstrecken dem Thema „Öko-Morgana“, und berichtet viele Beispiele, wo im ökologischen Sinn gut gemeint nicht gleich gut gemacht ist. Wobei man dabei den guten Willen sicherlich eher den Verbrauchern als den Unternehmen unterstellen kann, die oft vorsätzlich „greenwashing“ betreiben. Das führt aber in ein ganz anderes Thema. Für Verbraucher, die ihren guten Willen wirkungsvoller umsetzten wollen gibt es ein ganz einfaches Fazit:

Golemans Botschaft ist eine andere: Ein industriell hergestelltes Produkt ist nicht einfach grün oder nicht, sondern mehr oder weniger „grünlich“. Auch wenn die Ökobilanz gemessen an den Alternativen günstig ausfällt, sollte es immer noch mit Bedacht benutzt werden.

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