Gender: Elternzeit und Jungenspiele

Wenn ich sonst nicht viel Zeit für Nachrichten habe, schaue ich mir gerne die meistgelesenen Artikel auf NYTimes.com an (ganz unten auf der Seite). Dieses Mal finden sich zwei Artikel über Geschlechterrollen und gesellschaftliche Entwicklungen in diesem Bereich, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Einer über Elternzeit in Schweden, von der (wie bei uns seit wenigen Jahren auch) ein Teil nur vom Vater in Anspruch genommen werden kann. Der Erfolg in Schweden ist überzeugend:

Eight in 10 fathers now take a third of the total 13 months of leave — and 9 percent of fathers take 40 percent of the total or more — up from 4 percent a decade ago.

Vor dem Hintergrund macht auch eine durchaus gewagte und diskussionswürdige Aussage der Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei dort Sinn, die als vielleicht bald erste weibliche Regierungschefin dort die Monate, die nur von Vätern abgerufen werden können, auf vier verdoppeln will:

Sometimes politicians have to be ahead of public opinion.

Und dann kann man noch einen Kommentar über ein groß aufgezogenes Casting von Mädchen in Verbindung mit Wetten über die meisten sexuellen Kontakte lesen, das von Jungs an einer Privatschule in einem Vorort von Washington betrieben wurde. Und das meine amerikanische Freundin nicht überrascht und nur wenig empört hat …

Interessant auch, dass es ein empörter Vater eines der Mädchen ist, der in dem Artikel zu Wort kommt. Muss man das als weitere Reproduktion von sozialer Verfügungsgewalt von Männern über Frauen einordnen?

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Datum: Donnerstag, 17. Juni 2010 13:30
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