Tag-Archiv für » Pragmatik «

Der „mexican fisherman“ oder: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

Freitag, 1. Mai 2009 0:01

Pünktlich zum Tag der Arbeit entdecke ich in alten Psycho-Verteiler-E-Mails (vielen Dank an Carsten) eine nette kleine Geschichte über die Begegnung zwischen zwei Entwürfen des Wegs zu Lebensglück, in der Gestalt eines amerikanischen Geschäftsmanns und eines mexikanischen Fischers. Zum Glück habe ich mir die Mühe gemacht, den Ursprung dieser Geschichte zu recherchieren, denn es stellt sich heraus dass sie eine Variation einer Kurzgeschichte von Heinrich Böll ist. Diese hat er als „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ für den NDR geschrieben, für eine Sendung am 1. Mai 1963.

Was im Kontext des Wirtschaftswunders vermutlich ein wenig verrückt klang, dürfte heute auf fruchtbareren Boden fallen. Ich füge nach der deutschen auch die englische Fassung ein, für internationale Freunde und weil ich die Adaption so lustig finde.

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Wird das Elektroauto wahr?

Montag, 27. April 2009 1:09

Ein schon etwas älterer (März 2009) Tech-Newsletter der NYTimes enthält ein langes, spannendes Interview mit einem Unternehmer, der große und revolutionäre Ideen zum Thema Elektroauto hat. Und es tatsächlich schaffen könnte. Anscheinend gibt es schon eine Menge Finanzierung und Verträge mit einigen Regierungen, unter anderem Dänemark, wo wir die Teile vielleicht schon Ende 2010 bewundern können.

Zunächst ist es lustigerweise eine neue Art Unternehmer, in einem gewissen Sinn könnte das jeder von uns sein:

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Gentechnik macht nicht satt

Samstag, 25. April 2009 20:10

Ein weiterer Artikel über Gentechnik in der SZ bewertet den Nutzen insgesamt kritisch. Besonders schlagend finde ich ein Argument, das aus dem Bericht des Weltagrarrats zitiert wird:

Gentechnik macht nicht satt“, befindet auch der Schweizer Agrarexperte Hans Herren, der im vergangenen Jahr mit 400 anderen Forschern den Bericht des Weltagrarrats IAASTD verfasste. Darin heißt es, dass die Gentechnik an ihre Grenzen gestoßen sei. Das größte Potential sieht Herren im Einklang mit den übrigen IAASTD-Experten auf den Äckern der über 500 Millionen Kleinbauern auf diesem Planeten, die ihre Erträge verdoppeln könnten. „Sie brauchen Zugang zu moderneren Sorten und eine bessere Ausbildung“, sagt Herren. „Allein der Einsatz von Düngemitteln könnte die Produktivität dort viel mehr steigern, als es die Gentechnik vermag.“

Damit wird die Welternährung im Endeffekt eine Frage der Entwicklungszusammenarbeit, nicht der Technologie. Ein gutes Argument, sich zu überlegen mit Arbeit oder Geld bei Action Five mitzumachen! :-)

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Feder und Schwert im Krieg gegen Terror

Mittwoch, 22. April 2009 18:23

Ich bin gerade über eine neues Buch gestolpert und habe es mir gleich bestellt, weil das Thema faszinierend ist, und einen engen Bezug zu unserer Arbeit bei Action Five hat: Three Cups of Tea — One Man’s Mission to Promote Peace … One School at a Time. Es handelt davon, wie ein am K2 gescheiterter Bergsteiger den Bewohnern des pakistanischen Dorfes, die ihn für mehrere Wochen gepflegt haben, als Dank eine Schule organisiert und daraus das Central Asia Institute entstand, das weiterhin in Pakistan und Afghanistan Schulen bauen hilft. Ein Engagement in der Region lädt natürlich dazu ein, es mit Amerikas Krieg gegen den Terror in Verbindung zu bringen, was in einem NYTimes-Kommentar auch sehr schön getan wird:

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Wissenschaft im Alltag — Schuhebinden

Donnerstag, 9. April 2009 20:26

Ein Internetvideo der Woche auf sueddeutsche.de klingt lächerlich, aber es wird Dein Leben verändern — mindestens meines: Richtiges Schuhebinden. Als chronischer Zu-Spät-Aus-Dem-Haus-Geher kann ich gut gebrauchen, dass das fantastisch schnell geht. Außerdem bin ich schon immer ein Freund von Eleganz im Alltag.

Wer die Optimierung des Alltags noch weiter treiben will findet auf der Homepage des Erfinders auch Überlegungen zum Schnüren der Schuhe. Etwa mit seitlichem Knoten fürs Radfahren. Darauf habe ich auch schon immer gewartet. Ich meine es ernst!

Nennenswert ist auch der extra-sichere Knoten

Hier ist das Video:

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Vitaminpillen

Freitag, 20. Februar 2009 12:51

Ich unterbreche meine Lernenklave für eine kleine Meldung aus angrenzenden Wissenschaften: Es geht um Ernährung und um die viel diskutierten Vitaminpräparate. Ein Artikel in der NYTimes berichtet ausführlich, das Fazit ist:

  1. Vitamine sind gut und wichtig in der Kombination, wie sie in natürlichen Lebensmitteln vorkommen
  2. Extragaben von Vitaminen nützen in der Regel nichts
  3. Dafür bergen sie einige ernstzunehmende gesundheitliche Risiken

Hier sind ein paar interessante Stellen zum Nachlesen:
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Die Freiheitsfrage

Mittwoch, 28. Januar 2009 15:45

Schade, dass es blogmäßig bei mir gerade nicht für viel mehr reicht als das Zitat des Tages aus dem NYTimes-Newsletter. Aber immerhin, und das hier ist sehr nachdenkenswert:

They’re telling you how to live and what to do, and they’re doing it right here in America.„
Edith Frederickson, 72, a smoker in Belmont, Calif., where a strict antismoking law effectively outlaws lighting up in all apartment buildings. (NYTimes-Newsletter, Quotation Of The Day, 27.1.09)

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Studentisches Augenlicht

Montag, 10. November 2008 17:12

Abgesehen davon, dass das viele Lesen an sich wohl nicht das beste ist, sind die Augen von Studenten noch einer Gefährdung ausgesetzt: Beim Kopieren von Büchern kann man (oder will aus Zeitgründen) den Deckel oft nicht schließen und beobachtet gelangweilt, wie der giftgrüne Lichtstrahl neben dem Buch hervorblitzt. Kein Wunder, dass der unterbeschäftigte Geist anfängt, sich zu wundern ob das wohl den Augen schadet. Viele Studenten sind überzeugt, dass man da besser nicht hinschauen sollte, und unternehmen verschiedene, teilweise lustige Gegenmaßnahmen. Wie eine Süddeutsche-Wissen Leserfrage aufzeigt aber zu unrecht — das Licht sieht gefährlich aus, ist es aber natürlich nicht:

Macht es wirklich blind, wenn man in den Lichtstrahl eines Kopierers guckt?
 
Das Gerücht ist alt, aber die Antwort lautet: nein. Kopiergeräte arbeiten mit Xenonlampen. Deren Lichtintensität beträgt bei einem hochwertigen Kopierer 400 Lux, die von normaler Zimmerbeleuchtung dagegen 750 Lux. Obwohl eine Tierversuchsstudie gezeigt hat, dass bei sehr langer und permanenter Bestrahlung bereits ab 400 Lux Schädigungen der Netzhaut auftreten können, schadet der normale Gebrauch eines Kopiergeräts weder der Horn– noch der Netzhaut. Das Gleiche gilt übrigens für die im Handel üblichen Scannerkassen.

Chris P. Lohmann, Mathias Maier, Klinik für Augenheilkunde rechts der Isar der Technischen Universität München

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Wie Kinder essen wollen sollen

Donnerstag, 25. September 2008 8:00

Ein interessanter und gleichzeitig sehr amerikanischer Artikel in der NYTimes beschäftigt sich mit dem Thema „Ernährungsfehler von Eltern“. Kurz gesagt geht es darum, wie man Kinder zu gesundem Essen bewegen kann. Und die Erkenntnisse stammen aus Studien verschiedener Universitäten, die irgendwo zwischen „jemand musste es mal wissenschaftlich angehen“ und „lustig“ rangieren. Die methodische Qualität lässt sich aus der Zeitungsverarbeitung nicht erschließen. Aber ein paar nicht ganz triviale Ergebnisse können einfach mal in den Raum gestellt und per Augenschein plausibilisiert werden:

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Bienensterben — Pestizide im Griff?

Donnerstag, 19. Juni 2008 13:16

Es ist schon eine Weile her, dass das mysteriöse Bienensterben die Gemüter erregte. Daran liegt es wohl auch, dass die (vermutliche) Aufklärung des Rätsels jetzt nur auf den Wissensseiten der SZ Platz findet, die online auf jetzt.de gelesen werden können: Bienensterben: „Erhebliche Staubabdrift“.

Anscheinend ist die Ursache ein „Pflanzenschutzmittel“ (ich kann nicht anders, als diesen Euphemismus in Anführungszeichen zu setzen), mit dem Mais-Saatgut behandelt wird. Abgewehrt wird damit der gefräßigste Mais-Parasit der Welt, der z.B. in den USA jährlich Schäden von einer Milliarde Dollar verursacht.

Da das Mittel nicht versprüht wird dachte man, es habe mit den Bienen nichts zu tun. Jetzt hat man herausgefunden, dass es durch Rütteln in den Sämaschinen von den Körnern geschmirgelt und als Staub verteilt wurde…

Klingt ziemlich verrückt, nicht? Und lässt mich einmal mehr die Frage stellen, wozu wir diesen in seinen Folgen offensichtlich unkalkulierbaren technischen Aufwand treiben sollen. Um einen noch größeren Anteil der Agrarproduktion in Fleisch „veredeln“ zu können?

Jedenfalls ein Mosaikstein für die Antwort auf die nächste Fragen, warum man denn überhaupt Bio kaufen soll. Und eine Erinnerung an einen von Gandhis vielen weisen Sprüchen:

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

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