Beiträge vom 7. April 2009

Woher kommt unser Geld?

Dienstag, 7. April 2009 21:19

Die Zeit ist ideal, um über die Weltwirtschaft, den Kapitalismus und das Wesen des Geldes nachzudenken. Da trifft es sich gut, dass mir ein vergilbter und zerfetzter Artikel aus der Zeit in die Hände fiel, der einige Zeit bei uns in der WG im „Ort der Bildung“ hing und glücklicherweise auch online frisch wie am ersten Tag zu lesen ist: Verdammt zum Wachsen (DIE ZEIT 18.11.2004 Nr.48)

Im Folgenden trage ich aus meiner Perspektive die zentralen Thesen des Artikels zusammen, den ich im Original interessant, aber etwas konfus finde, gefolgt von einigen eigenen Überlegungen dazu.

Die erste Grundthese ist, dass der Kapitalismus Wachstum braucht, um weiter zu bestehen. Das liege am Wesen des Geldes, das eigentlich Kredit sei. Kredit nimmt aber nur jemand auf, der überzeugt ist, ihn einschließlich Zinsen zurückzahlen zu können. Das heißt: erfolgreich investieren – mit anderen Worten: Wachstum erzeugen.

Drittens, jedem Geldvermögen steht eine Schuld gegenüber. Wenn ein Mensch sparen will, also Geldvermögen aufbauen, braucht er notwendigerweise einen anderen, der sich verschulden möchte. In einer geschlossenen Volkswirtschaft, in der es keinen Kontakt zum Ausland gibt, oder in der Weltwirtschaft als Ganzes ist die Differenz zwischen Geldvermögen und Schulden immer gleich null. Viertens, Geld entsteht aus Kredit, ja, es ist nichts anderes als Kredit.

Die zweite interessante These ist, dass dieses System zusammenbricht, wenn die Symmetrie zwischen den Kreditaufnehmern und Kreditgebern verloren geht. Das passiert vor allem, wenn mehr Akteure sparen wollen:

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