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Wunder der Evolution: Parasiten im Kopf

Samstag, 1. August 2009 20:40

Schon seit einiger Zeit liest man immer öfter über die erstaunliche Rolle, die Parasiten für die Evolution und die Stabilität von Ökosystemen spielen. Höchste Zeit, dass sie auch in meinem Blog mal zur Sprache kommen, mit einem besonders spektakulären Beispiel aus der Süddeutschen: Dem bis zu 12 Millimetern großen „Kleinen Leberegel“, das hauptsächlich in Schafen und Rindern lebt, dessen Lebens– und Fortpflanzungszyklus aber zwei Zwischenwirte und Gehirnmanipulation einschließt:

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Aufmerksamkeit ist endlich

Sonntag, 24. Mai 2009 13:29

Eigentlich hat man es ja schon oft genug gehört, aber so richtig im Leben und in der Lebenspraxis ist es wohl kaum angekommen — die Zerstreuungen und Ablenkungen der modernen Welt machen uns unproduktiv und mürbe.

Ein interessanter NYTimes-Artikel macht diesen Punkt noch einmal in aller Deutlichkeit, und hat auch einen praktikablen praktischen Ratschlag:

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Enzyklopädie gestern, heute und morgen

Freitag, 22. Mai 2009 15:50

Ein NYTimes-Artikel über das Ende (und Scheitern) von Microsofts’s Encarta enthält einige interessante Ausführungen über die Legitimierung von „Wissen“ in unserer Gesellschaft. Hier zuerst ein zentrales Zitat, dann einige Gedanken von mir:

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Denn sie wissen nicht, was sie glücklich macht

Donnerstag, 21. Mai 2009 19:37

Ich schaue immer noch mit Vergnügen und einer gewissen Wehmut durch die Leseempfehlungs-Rundmails, die meine kalifornischen Mitbewohner von Magic an die Studenten ihres Stanford-Seminars zu „Valuescience“ und Interessierte Freunde (so wie mich) schicken. Ein großes Steckenpferd dieser Denkrichtung ist, dass wir uns in der Regel täuschen, wenn wir versuchen einzuschätzen, wie viel Glück oder Freude eine bestimmte Sache (oder auch ein Job, ein Lebenspartner, …) uns bringen werden. Und damit natürlich suboptimal leben.

Ein Aspekt davon wird sehr schön illustriert von dem Psychologen Dan Gilbert aus Harvard in einem TED-Talk, in Form der bekannten Abweichungen von der Rational Choice Theory. Für Psychologen und Ökonomen eine schöne Auffrischung und Anschauung, für alle Anderen vermutlich sehr lehrreich. Es stellt sich nur die Frage, was daraus für unsere Lebensführung folgt? Ein Punkt, den die Magic-Leute machen, ist: in unseren Entscheidungen mehr darauf vertrauen, wie es anderen Leuten geht, die sich für eine der Alternativen entschieden haben, die wir erwägen. Wir seien nicht so besonders wie wir immer denken. Was dort radikal gelebt wird und (so wurde mir berichtet) nach einer systematischen Befragung von verheirateten Frauen dazu geführt hat, dass die zwei Mütter in der WG sich entschieden haben „alleine“ Kinder zu bekommen und sie in der Community großzuziehen.

Genug Erinnerungen, hier geht’s zum Video:

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Zwischen Biologie und Kultur

Sonntag, 10. Mai 2009 14:09

Ich habe mich in Gespräche mit anderen Psychologiestudenten schon öfter seltsam gefühlt, weil ich gegen das Neuropsycho-Fieber komplett immun zu sein scheine, das in unserer Disziplin ansonsten gerade grassiert. Ich finde neurobiologische Erkenntnisse grundsätzlich sehr interessant, aus einer philosopisch-grundlagenwissenschaftlichen Perspektive. Es geht ihnen meiner Meinung nach aber die praktische Relevanz großteils ab. Wobei diese Aussage an die ganz grundsätzliche Frage nach der relativen Bedeutung biologischer und kultureller Faktoren für unsere Existenz und unsere Eigenschaften rührt. In meiner Prüfungsliteratur für Kulturpsychologie fand ich dazu eine sehr schöne Ausführung, die aber natürlich nicht als neutrale Einschätzung zu lesen ist:

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Wissenschaft auf dem Weg ins Nirvana

Mittwoch, 6. Mai 2009 16:01

Ich weise mit Vergnügen auf einen Gastvortrag hier in Freiburg von einem Dozenten aus meiner alten Heimat LMU hin, der illustriert, wohin sich die Psychologie gerade bewegt. Thema ist: „Visuell-räumliche Prozesse wenn Dreiecken ein mentaler Zustand zugeschrieben wird“ …

Ich vermute, dass daran etwas ganz Spannendes zu lernen ist, und erkenne jedenfalls an dass mein Häme unqualifiziert ist. Vielleicht können damit Informationsverarbeitungsmodelle der menschlichen Psyche angepasst werden, mentalen Zuständen Rechnung zu tragen. Was dann als ein Schritt in die richtige Richtung zu interpretieren wäre. Bleibt die Frage offen, ob dieses Paradigma in dem Kontext wirklich so nützlich ist. Und ob reduktionistisch-experimentelle Forschung hier Sinn macht. Ich selbst bin mir recht sicher, dass ich Dreiecken andere mentale Zustände zuschreibe als Menschen …

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Alkoholmissbrauch und Kultur

Donnerstag, 30. April 2009 11:53

Ich lese gerade in einem Artikel über die Prävalenz psychischer Störungen eine lustige, weil so nüchtern wissenschaftlich formulierte Erklärung dafür, warum amerikanische (und auch andere internationale) Studien höhere Raten von Alkoholmissbrauch fanden als diese deutsche Studie:

Yet, the low prevalence is surprising since alcohol consumption, according to the WHO world drink trends reports, is comparatively high in Germany. An explanation could be the fact that diagnostic criteria focus more on (culturally and socially determined) inadequacy of drinking behaviour than on absolute quantity of consumption. Therefore, as an example, it is easier to qualify for alcohol abuse in the USA where the consumption of 1.5 litres of beer is labelled as ‘binge drinking’ compared to wide parts of the German society, where this amount is consumed several times a week without further negative social consequences. In particular, young people are more likely to receive a diagnosis of alcohol abuse in the USA where drinking in public is illegal until the age of 21 (Germany: 16 years).

Die 12-Monats-Prävalenz beträgt übrigens auch in dieser Studie immer noch 4,1%, d.h. wenn man jeweils das letzte Jahr betrachtet hatten 4,1% der Deutschen die Diagnose Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit. Nicht eingerechnet die, für die es normal ist ein paar Mal die Woche anderthalb Liter Bier zu trinken …

Jacobi, F., Wittchen, H. U., Hölting, C., Höfler, M., Pfister, H., Müller, N., u. a. (2004). Prevalence, co-morbidity and correlates of mental disorders in the general population: results from the German Health Interview and Examination Survey (GHS). Psychological Medicine, 34(04), 597–611.

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Gentechnik macht nicht satt

Samstag, 25. April 2009 20:10

Ein weiterer Artikel über Gentechnik in der SZ bewertet den Nutzen insgesamt kritisch. Besonders schlagend finde ich ein Argument, das aus dem Bericht des Weltagrarrats zitiert wird:

Gentechnik macht nicht satt“, befindet auch der Schweizer Agrarexperte Hans Herren, der im vergangenen Jahr mit 400 anderen Forschern den Bericht des Weltagrarrats IAASTD verfasste. Darin heißt es, dass die Gentechnik an ihre Grenzen gestoßen sei. Das größte Potential sieht Herren im Einklang mit den übrigen IAASTD-Experten auf den Äckern der über 500 Millionen Kleinbauern auf diesem Planeten, die ihre Erträge verdoppeln könnten. „Sie brauchen Zugang zu moderneren Sorten und eine bessere Ausbildung“, sagt Herren. „Allein der Einsatz von Düngemitteln könnte die Produktivität dort viel mehr steigern, als es die Gentechnik vermag.“

Damit wird die Welternährung im Endeffekt eine Frage der Entwicklungszusammenarbeit, nicht der Technologie. Ein gutes Argument, sich zu überlegen mit Arbeit oder Geld bei Action Five mitzumachen! :-)

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Die sanfte Gentechnik

Samstag, 25. April 2009 20:00

Ein Artikel aus der Süddeutschen hat mich auf eine interessante neue Entwicklung in der Pflanzenzüchtung aufmerksam gemacht: „Smart-Breeding“, bei dem auf Grundlage einer Genanalyse durch herkömmlichen Kreuzung die gewünschten Gene in das Erbgut einer Pflanze gebracht werden. Klingt, als sei es weniger risikoreich im Sinne von möglichen Nebenwirkungen. Gleichzeitig macht es klar, dass die Gentechnik in einem Kontinuum von Modifikationsversuchen steht, die die Menschheit schon seit dem Beginn des Ackerbaus anwendet, sonst würden wir heute Gras essen. Und die Abwägung, wo wir uns selbst eine Grenze setzten wollen, komplizierter wird. Ich persönlich denke, dass die möglichen Folgen schon ein gutes Stück vor der Anwendung von Gentechnik kaum einzuschätzen sind. Außerdem halte ich es für gefährlich, wenn einige wenige Sorten den Anbau dominieren, wohin die hier beschriebene Entwicklung zweifellos geht:

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Wissenschaft im Alltag — Schuhebinden

Donnerstag, 9. April 2009 20:26

Ein Internetvideo der Woche auf sueddeutsche.de klingt lächerlich, aber es wird Dein Leben verändern — mindestens meines: Richtiges Schuhebinden. Als chronischer Zu-Spät-Aus-Dem-Haus-Geher kann ich gut gebrauchen, dass das fantastisch schnell geht. Außerdem bin ich schon immer ein Freund von Eleganz im Alltag.

Wer die Optimierung des Alltags noch weiter treiben will findet auf der Homepage des Erfinders auch Überlegungen zum Schnüren der Schuhe. Etwa mit seitlichem Knoten fürs Radfahren. Darauf habe ich auch schon immer gewartet. Ich meine es ernst!

Nennenswert ist auch der extra-sichere Knoten

Hier ist das Video:

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