Tolle Bücher: Viktor Frankl

Irgendwie passend zum letzten Eintrag, weil auch das eine sehr existenzielle Dimension hat: Ich bin vor kurzem auf Viktor Frankl gestoßen und total hingerissen. Habe mir gleich drei Bücher von ihm gekauft! Er hat die Logotherapie begründet, die davon ausgeht, dass psychische Krankheit letztlich auf Mangel an Sinn zurückzuführen ist. Auf ein Scheitern des Kranken also, seinem Leben einen Sinn zu geben. Besonders eindrücklich ist das, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Frankl Auschwitz er– und überlebt hat…

Jedenfalls finde ich eine Menge wertvolle Anregungen für die Phase der Orientierung (und Orientierungslosigkeit) in der ich gerade bin. Zum Beispiel:

Müssen wir doch prüfen, ob es überhaupt erlaubt sei, nach dem Sinn des Ganzen zu fragen, ob also diese Frage selbst sinnvoll sei. Eigentlich können wir nämlich jeweils nur nach dem Sinn eines Teilgeschehens fragen, nicht nach dem „Zweck“ des Weltgeschehens. Die Zweckkategorie ist insofern transzendent, als der Zweck jeweils außerhalb dessen liegt, das ihn „hat“. Wir könnten daher den Sinn des Weltganzen höchstens in der Form eines sogenannten Grenzbegriffes fassen.

So einfach kann es sein. Im Begriff des Zweckes, des „Sinns“ selbst liegt der Verweis nach außen. Wenn man da nicht hin will braucht, darf man nicht fragen. Bleibt die Frage: Was kann man dann machen? Oder: Wenn man doch nach außen will, wo genau will man hin?

Hier noch eine Spur:

der Glaube ist nicht ein Denken, vermindert um die Realität des Gedachten, sondern ein Denken, vermehrt um die Existentialität des Denkenden.

Spannende Zeiten diese…

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Datum: Donnerstag, 18. Januar 2007 2:22
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