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Schweinegrippe, oder: die News/Death Ratio

Dienstag, 19. Mai 2009 18:56

Wie sich zeigen wird ist dieser Beitrag ein wenig paradox. Bevor ich gleich auf ein Video verweise, das sehr schön den Punkt macht, dass über diese Sache viel zu viel berichtet wird, erlaube ich mir eine kleine vegane Bermerkung. Ohne dass die armen Tiere etwas dafür könnten – ohne die (intensive) Tierhaltung gäbe es das Problem der überspringenden und mit Menschenviren verschmelzenden Erreger nicht. Und damit nicht das anscheinend ständig über uns hängende Damokles-Schwert einer Pandemie. Steter Tropfen höhlt den Stein… ;-)

Jetzt aber zum Video. Ein wenig missionarisch, und so eindeutig moralisch im Recht dass es fast weh tut, dennoch nett anzuschauen, ein interessanter Gedanke schön dargestellt: Die News/Death Ratio …

Eignet sich auch schön, um das schöne Online Daten-Tool GapMinder in Aktion zu sehen, über das ich bald nochmal ausführlicher schreiben werde.

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Der „mexican fisherman“ oder: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

Freitag, 1. Mai 2009 0:01

Pünktlich zum Tag der Arbeit entdecke ich in alten Psycho-Verteiler-E-Mails (vielen Dank an Carsten) eine nette kleine Geschichte über die Begegnung zwischen zwei Entwürfen des Wegs zu Lebensglück, in der Gestalt eines amerikanischen Geschäftsmanns und eines mexikanischen Fischers. Zum Glück habe ich mir die Mühe gemacht, den Ursprung dieser Geschichte zu recherchieren, denn es stellt sich heraus dass sie eine Variation einer Kurzgeschichte von Heinrich Böll ist. Diese hat er als „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ für den NDR geschrieben, für eine Sendung am 1. Mai 1963.

Was im Kontext des Wirtschaftswunders vermutlich ein wenig verrückt klang, dürfte heute auf fruchtbareren Boden fallen. Ich füge nach der deutschen auch die englische Fassung ein, für internationale Freunde und weil ich die Adaption so lustig finde.

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Die sanfte Gentechnik

Samstag, 25. April 2009 20:00

Ein Artikel aus der Süddeutschen hat mich auf eine interessante neue Entwicklung in der Pflanzenzüchtung aufmerksam gemacht: „Smart-Breeding“, bei dem auf Grundlage einer Genanalyse durch herkömmlichen Kreuzung die gewünschten Gene in das Erbgut einer Pflanze gebracht werden. Klingt, als sei es weniger risikoreich im Sinne von möglichen Nebenwirkungen. Gleichzeitig macht es klar, dass die Gentechnik in einem Kontinuum von Modifikationsversuchen steht, die die Menschheit schon seit dem Beginn des Ackerbaus anwendet, sonst würden wir heute Gras essen. Und die Abwägung, wo wir uns selbst eine Grenze setzten wollen, komplizierter wird. Ich persönlich denke, dass die möglichen Folgen schon ein gutes Stück vor der Anwendung von Gentechnik kaum einzuschätzen sind. Außerdem halte ich es für gefährlich, wenn einige wenige Sorten den Anbau dominieren, wohin die hier beschriebene Entwicklung zweifellos geht:

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Vitaminpillen

Freitag, 20. Februar 2009 12:51

Ich unterbreche meine Lernenklave für eine kleine Meldung aus angrenzenden Wissenschaften: Es geht um Ernährung und um die viel diskutierten Vitaminpräparate. Ein Artikel in der NYTimes berichtet ausführlich, das Fazit ist:

  1. Vitamine sind gut und wichtig in der Kombination, wie sie in natürlichen Lebensmitteln vorkommen
  2. Extragaben von Vitaminen nützen in der Regel nichts
  3. Dafür bergen sie einige ernstzunehmende gesundheitliche Risiken

Hier sind ein paar interessante Stellen zum Nachlesen:
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Die Freiheitsfrage

Mittwoch, 28. Januar 2009 15:45

Schade, dass es blogmäßig bei mir gerade nicht für viel mehr reicht als das Zitat des Tages aus dem NYTimes-Newsletter. Aber immerhin, und das hier ist sehr nachdenkenswert:

They’re telling you how to live and what to do, and they’re doing it right here in America.„
Edith Frederickson, 72, a smoker in Belmont, Calif., where a strict antismoking law effectively outlaws lighting up in all apartment buildings. (NYTimes-Newsletter, Quotation Of The Day, 27.1.09)

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Studentisches Augenlicht

Montag, 10. November 2008 17:12

Abgesehen davon, dass das viele Lesen an sich wohl nicht das beste ist, sind die Augen von Studenten noch einer Gefährdung ausgesetzt: Beim Kopieren von Büchern kann man (oder will aus Zeitgründen) den Deckel oft nicht schließen und beobachtet gelangweilt, wie der giftgrüne Lichtstrahl neben dem Buch hervorblitzt. Kein Wunder, dass der unterbeschäftigte Geist anfängt, sich zu wundern ob das wohl den Augen schadet. Viele Studenten sind überzeugt, dass man da besser nicht hinschauen sollte, und unternehmen verschiedene, teilweise lustige Gegenmaßnahmen. Wie eine Süddeutsche-Wissen Leserfrage aufzeigt aber zu unrecht — das Licht sieht gefährlich aus, ist es aber natürlich nicht:

Macht es wirklich blind, wenn man in den Lichtstrahl eines Kopierers guckt?
 
Das Gerücht ist alt, aber die Antwort lautet: nein. Kopiergeräte arbeiten mit Xenonlampen. Deren Lichtintensität beträgt bei einem hochwertigen Kopierer 400 Lux, die von normaler Zimmerbeleuchtung dagegen 750 Lux. Obwohl eine Tierversuchsstudie gezeigt hat, dass bei sehr langer und permanenter Bestrahlung bereits ab 400 Lux Schädigungen der Netzhaut auftreten können, schadet der normale Gebrauch eines Kopiergeräts weder der Horn– noch der Netzhaut. Das Gleiche gilt übrigens für die im Handel üblichen Scannerkassen.

Chris P. Lohmann, Mathias Maier, Klinik für Augenheilkunde rechts der Isar der Technischen Universität München

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Mehr Schlafen

Donnerstag, 2. Oktober 2008 1:21

Ein sehr schöner Aspekt des Lebens hier in „Magic“ sind die gemeinsamen Abendessen, und besonders die buntgemischten Gäste, die oft auftauchen. Alternativ gesinnte Reisende aus aller Welt, aber auch ideologisch weit entfernte Menschen wie ein ehemaliger Pharma-Forscher, der jetzt in einer Venture Capital-Firma ist, teilen sich spärlich gewürzte Bio-Wochenmarkt-Abfälle.

Vor einer Weile hatte ich ein spannendes Gespräch mit einer Biologin und Psychologin aus Stanford, die dabei ist sich mit einer Schlaf-Beratungsfirma selbständig zu machen. Anscheinend erzielt sie erstaunliche Resultate mit Sportlern, indem sie ihren Schlaf optimiert. Und dabei ist das Optimieren gar keine so komplizierte Sache. Der erste und wichtigste Punkt ist: mehr schlafen. Von meiner fürsorglichen Mutter ohnehin regelmäßig ermahnt, das Schlafen nicht zu vergessen, hat mich das so schnell nicht mehr losgelassen. Nicht nur behauptet sie, dass ein normaler Mensch um wirklich gut zu funktionieren ca. 9,5 Stunden Schlaf braucht. Sie sagt auch, dass wir alle mit einem dicken Schlafdefizit herumlaufen, das man sich wirklich wie ein Minus auf dem Konto vorstellen muss, und das Monate braucht um abgebaut zu werden. Dazu lässt sie die von ihr gecoachten Sportler mindestens 10, besser 12 Stunden pro Nacht schlafen. Der Effekt ist eine kontinuierliche Verbesserung in vielen körperlichen und geistigen Leistungsmaßen, bis irgendwann ein neues Plateau erreicht ist.

Ein NYTimes-Artikel hat mich jetzt nochmal mit dem Thema in Berührung gebracht. Zunächst wird eine Beobachtung bestätigt, die ich selbst gemacht habe: Die Schlaffeindlichkeit, die vermutlich tatsächlich alle industrialisierten Kulturen gemeinsam haben, ist hier in Amerika und besonders unter den „High Performern“ in Wirtschaft und Wissenschaft noch mal einen Tick schärfer:

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Wie Kinder essen wollen sollen

Donnerstag, 25. September 2008 8:00

Ein interessanter und gleichzeitig sehr amerikanischer Artikel in der NYTimes beschäftigt sich mit dem Thema „Ernährungsfehler von Eltern“. Kurz gesagt geht es darum, wie man Kinder zu gesundem Essen bewegen kann. Und die Erkenntnisse stammen aus Studien verschiedener Universitäten, die irgendwo zwischen „jemand musste es mal wissenschaftlich angehen“ und „lustig“ rangieren. Die methodische Qualität lässt sich aus der Zeitungsverarbeitung nicht erschließen. Aber ein paar nicht ganz triviale Ergebnisse können einfach mal in den Raum gestellt und per Augenschein plausibilisiert werden:

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Bienensterben — Pestizide im Griff?

Donnerstag, 19. Juni 2008 13:16

Es ist schon eine Weile her, dass das mysteriöse Bienensterben die Gemüter erregte. Daran liegt es wohl auch, dass die (vermutliche) Aufklärung des Rätsels jetzt nur auf den Wissensseiten der SZ Platz findet, die online auf jetzt.de gelesen werden können: Bienensterben: „Erhebliche Staubabdrift“.

Anscheinend ist die Ursache ein „Pflanzenschutzmittel“ (ich kann nicht anders, als diesen Euphemismus in Anführungszeichen zu setzen), mit dem Mais-Saatgut behandelt wird. Abgewehrt wird damit der gefräßigste Mais-Parasit der Welt, der z.B. in den USA jährlich Schäden von einer Milliarde Dollar verursacht.

Da das Mittel nicht versprüht wird dachte man, es habe mit den Bienen nichts zu tun. Jetzt hat man herausgefunden, dass es durch Rütteln in den Sämaschinen von den Körnern geschmirgelt und als Staub verteilt wurde…

Klingt ziemlich verrückt, nicht? Und lässt mich einmal mehr die Frage stellen, wozu wir diesen in seinen Folgen offensichtlich unkalkulierbaren technischen Aufwand treiben sollen. Um einen noch größeren Anteil der Agrarproduktion in Fleisch „veredeln“ zu können?

Jedenfalls ein Mosaikstein für die Antwort auf die nächste Fragen, warum man denn überhaupt Bio kaufen soll. Und eine Erinnerung an einen von Gandhis vielen weisen Sprüchen:

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

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Prävention

Montag, 5. Mai 2008 14:57

In einem etwas langatmigen Artikel in der Onlineausgabe der NYTimes („Blocking the Transmission of Violence“ aus dem Magazin), den ich zugegeben teilweise nur überflogen habe, wird ein interessantes Konzept zur Gewaltprävention vorgestellt, das sich aus Konzepten zur Eindämmung von Infektionskrankheiten inspiriert — und auch über letztere einige Informationen bereithält, die für mich neu waren. Insgesamt ein überraschender und auf den zweiten Blick doch einleuchtender Ansatz, Gewalt ähnlich wie eine Infektionskrankheit zu betrachten.

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