Bailouts — die Rettung von Großunternehmen als versteckte Subvention

Ein NYTimes-Business-Artikel beschäftigt sich mit einem Dilemma, in dem Anhänger des freien Marktes nach der Finanzkrise stecken: Banken (und implizit anderen Unternehmen), die so groß sind, dass ihr Scheitern am Markt faktisch unmöglich ist.

Eine Ausflucht wäre natürlich die ganz marktradikale Antwort, die Unternehmen tatsächlich pleitegehen zu lassen, mit Massenentlassungen und möglicherweise politischen Unruhen in der Folge.

Wenn allerdings bekannt ist, dass Regierungen bereit sind, im Notfall für große Unternehmen einzuspringen, verschafft ihnen das einen Wettbewerbsvorteil. Dieser besteht zum Beispiel darin, für welchen Zinssatz eine Bank selbst Geld leiht. Und darin versteckt sich laut dem im Artikel zitierten Wissenschaftler eine Subvention, die über das direkt bezahlte Geld hinaus. In substanzieller Größenordnung, die unter Umständen sogar den Gewinn der Banken übersteigt:

“This should concern policy makers,” Mr. Baker noted, “since it would imply that a substantial portion of the profits of the largest banks is essentially a redistribution from taxpayers to the banks, rather than the outcome of market transactions.”

Die Lösung: Im Grunde eine Ausweitung von Kartell-ähnlicher Regulierung, die Unternehmen zerteilen müsste, deren Größe sie de facto unter staatlichen Schutz stellt.

Klingt zunächst nach einer ziemlich technischen Sache. Aber einmal gedanklich die Unternehmen durchgegangen, die da unters Messer kämen, und sich die Welt danach vorgestellt, und das revolutionäre Potenzial ist offensichtlich. Ob man den Markt doch in seiner eigenen Logik retten kann?

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Datum: Samstag, 10. Oktober 2009 5:22
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