Alkoholfreie Gaststätten?

Die Süddeutsche berichtet in einem Text in der Rubrik Wissen, der sich großteils auf eine Schwerpunktausgabe in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet stützt, über die „globale Gefahr durch Alkohol“. Und die Lage ist noch erschreckender als das, was ich hier in Schottland zu Gesicht bekomme:

Der Alkohol, den der durchschnittliche Europäer pro Woche trinkt, entspricht 21 Schnäpsen. Die Folge: Jeder zehnte Europäer stirbt am Alkohol.

Damit sind wir übrigens weltweit Spitzenreiter. Das Fazit:

Sally Casswell von der Universität Auckland beklagt, dass der Kampf gegen Alkoholmissbrauch weltweit noch nicht genügend Schlagkraft hat: „Angesichts des Schadens muss die Bedrohung ernster genommen werden.“ Die Forscher fordern im Lancet, dass Alkohol viel höher besteuert werden soll, direkte und indirekte Werbung verboten und der Verkauf stärker kontrolliert wird. Noch immer sei der Einfluss der Alkoholindustrie zu groß, er sei mindestens mit dem der Tabaklobby vergleichbar. „Wir brauchen nicht nur Politiker und Regierungen im Kampf gegen den Alkohol“, sagt Sally Casswell. „Andere, unabhängige Organisationen müssen die Politik permanent an ihre Aufgaben erinnern.“

Nachdem das Rauchverbot in Süddeutschland ziemlich gescheitert ist also ein weiterer wenig aussichtsreicher Kampf mit Interessengruppen? Natürlich wäre es schön, wenn die Erziehung im Besonderen und Kultur bzw. Gesellschaft im Allgemeinen einen maßvollen Konsum oder sogar Verzicht begünstigen würden. Aber so, wie die Dinge zu Zeit sind, wäre es wohl am einfachsten, am Verkauf anzusetzen.

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Datum: Samstag, 11. Juli 2009 0:42
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