Erste Eindrücke aus Kalifornien
Freitag, 8. August 2008 9:26
Hiermit beginne ich meine Erlebnisberichte aus Kalifornien und aus meinem Praktikum an der Stanford University Medical School bzw. dem Veteran Affairs Hospital, wo mein Büro ist und woher die Patienten rekrutiert werden. Wobei ich mit denen keinen Kontakt haben darf (außer ihnen zufällig im Flur zu begegnen), aus visatechnischen Gründen.
Womit wir gleich beim ersten Thema wären: Die US-amerikanische Verwaltung und Bürokratie. Wie ich schon mehrfach vorgewarnt worden war ist selbige unvergleichlich umständlicher als in Deutschland — was man vielleicht nicht leicht glaubt, wenn man die deutsche Bürokratie kennt, aber es ist wahr. Auch nach mehreren Tagen intensiven Einsatzes habe ich nur einen kleinen Teil der VA-Hospital-internen Verwaltungsakte hinter mir. Außerdem warte ich noch auf meine Social Security Number, ein magisches Ding, das mich erst wirklich ins amerikanische Leben rufen wird, bis dahin bin ich nur ein Schatten meiner selbst, an wichtigen Stellen des Alltags ohne Substanz… Die Behörde, die diese Nummer ausstellt, will das jedenfalls nicht vor dem offiziellen Beginn meines Praktikums machen, obwohl die Bearbeitung wiederum mindestens zwei Wochen dauert, und ich die Nummer für die Verwaltung hier im Haus dringend brauche würde. Immerhin liegen die Kopien meiner Unterlagen jetzt bei der Behörde und warten dort auf den Stichtag, und ich muss nicht nochmal hin.
Ansonsten fällt mir an den USA (oder besser: Kalifornien, eigentlich bis jetzt nur San Francisco aus dem Auto betrachtet und Palo Alto) als erstes etwas auf, was ich kaum erwartet hätte: Alles ist riesig. Ich fühle mich regelmäßig ziemlich verloren: im Supermarkt, auf der Straße, …
Und es ist einfach wahnsinnig viel – und sehr schöne – Natur da. Was zusammen mit der Größe für mich sogar das Fahren von den bescheuerten riesigen Autos nachvollziehbar macht, die hier wirklich zu Hauf unterwegs sind. Denn die Luft riecht toll, obwohl da lauter Spritfresser und Abgasschleudern fahren. Die Straßen sind einfach relativ leer, ich kann mit dem Fahrrad recht frei selbst auf Hauptverkehrsstraßen fahren, auf die ich mich in Deutschland nie wagen würde. Und die Straßen sind unglaublich breit und groß, selbst kleinere Straßen. Ein Kleinwagen kommt einem da vor wie Kinderspielzeug.
Naja, soviel mal zu den (um einige Tage verspäteten) allerersten Eindrücken. Details zu Arbeit, Wohnen, Leben, Einkaufen etc. werden folgen. Und bald hoffentlich auch Bilder.
Thema: Stanford | Kommentare (2) | Autor: Christoph