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The heated German debate about immigration explained to friends abroad

Samstag, 30. Oktober 2010 23:32

I take the opportunity to point my American and other friends abroad to an excellent NYTimes Op-Ed by renowned German philosopher Jürgen Habermas, who takes on the task of explaining and historically locating the recent debate about immigrants that exploded with a book by Thilo Sarrazin. He also deals with two other important contemporary phenomena (in his words: „attraction to charismatic nonpoliticians and the grass-roots rebellion in Stuttgart“). To German readers, I think the article is still worth the time, linking together seemingly disparate events in a broad frame of interpretation.

His final paragraph strikes a moderatly optimistic tone, and could well be read as an appeal to American voters in the upcoming mid-terms:

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Immer wieder spannend: Geld und die Wahlen

Dienstag, 26. Oktober 2010 12:38

Ein wiederkehrendes Thema von mir, meiner Meinung nach von Ökonomen vernachlässigt, die über optimale Regulierung von Märkten nachdenken, aber die Rückwirkung der Märkte (bzw. ihrer großen Akteure) auf die Politik übersehen: Der Einfluss von Geld in demokratischen Wahlen.

Das Thema ist in den USA entweder größer als hier, oder wird dort offener diskutiert. Jedenfalls berichtet die NYTimes in einem spannenden Artikel, dass sich gerade den Republikanern nahestehende Gruppen massiv in den Wahlkampf einschalten. Das Tollste dabei ist, dass diese als unabhängige Organisationen sehr viel mehr Freiheit haben als die Parteien selbst. Ihr Schwerpunkt liegt oft auf Angriffskampagnen gegen die Kandidaten der Demokraten und, es wird immer besser, die Spender können anonym bleiben (und tun das in der Regel auch).

Macht schon Sinn, zu vermuten, dass ein Unternehmen kein Geld auf den Tisch legt ohne einen entsprechenden Vorteil dafür zu bekommen? Die Republikaner sehen das verständlicherweise anders:

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Sarrazins Populationsgenetik und seine wissenschaftlichen Quellen

Sonntag, 24. Oktober 2010 21:04

Wenn man so will ist die durch Sarrazin angestoßene Debatte um genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen auch ein feines Beispiel für den Konstruktivismus. Wenn man annimmt, dass er die Dinge, die er zitiert, auch gelesen hat. Denn deren Autoren fühlen sich davon oft nicht richtig verstanden. Wie die SZ berichtet meldet sich mit Harry Ostrer auch ein Populationsgenetiker zu Wort, der wohl von Sarrazin verwendet wurde, um seine Aussagen zu stützen. (Ich hatte bereits kurz darüber geschrieben als die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern in der ZEIT widersprochen hat).

Hier eine zentrale Aussage Ostrers aus der SZ, die die Erkenntnisse in Relation bringt:

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Konstruktivismus nach Zahlen — Zwei Seiten des US-Arbeitsmarktes

Sonntag, 24. Oktober 2010 20:39

Mal wieder über Greg Mankiw komme ich zu einem Video, dessen Inhalt eigentlich zu speziell ist, um mich wirklich zu interessieren. Es geht um die Arbeitsmarktentwicklung der USA und darum, welche Politik darauf wie gewirkt hat.

Spannend daran ist, dass auf sehr anschauliche Weise ein ehemaliger Wirtschaftsberater unter George W. Bush die Aussagen kritisiert, die in einem ursprünglichen Video vom derzeitigen Chef des ökonomischen Beratergremiums unter Barack Obama gemacht werden. Die Aussagen werden auf clevere Weise nebeneinander gestellt, und dabei wird sehr schön illustriert, wie wenig Halt leider die von beiden Seiten präsentierten „harten“ Zahlen bieten. Im Video klingt natürlich der Kritiker überzeugend, aber ich bin ziemlich sicher, dass sich dem wiederum überzeugend entgegnen ließe. Gibt es eine „richtige“ Art, Zahlen auszuwählen und zu interpretieren? Und wenn nicht, was dann?

Hier ist jedenfalls das Video:

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Colbert on Taxing the Rich

Freitag, 22. Oktober 2010 12:30

Stephen Colbert explores in his usual wonderfully entertaining and at the same time thought-provoking manner the topic of taxing the rich, subject of some recent posts of mine. I also like that Greg Mankiw blogged about it as well — he seems to be a good sportsman ;) . Here is the video:

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The US hasn’t lost her mind after all. At least Delaware hasn’t.

Sonntag, 17. Oktober 2010 21:18

Looking from the outside, I have been shaking my head in bewilderment at the Tea Party’s surge of popularity with mostly absurd ideas and world-views. I’m really relieved to read in the NYTimes that a pretty much unknow (but apparently smart and moderate) Delaware democratic candidate for Senate is leading by about 15 points in the polls against a tea party-backed republican who surprisingly won in the primaries against a well-established moderate republican. And he’s even playing it nice:

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Has government spending failed in the crisis? We should have tried.

Freitag, 15. Oktober 2010 23:04

After giving quite some space to Greg Mankiw recently, I’d like to share an article by NYTimes Op-Ed columnist (and economist) Paul Krugman with you. He can be considered a member of the opposing (i.e. liberal, democrats-leaning) camp to Mankiw. In the column, he argues convincingly (and surprisingly) that the big rise in government spending that failed to really boost the US economy did so because it never really happened:

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Greg Mankiw on Taxing the Rich

Mittwoch, 13. Oktober 2010 16:48

I enjoy reading Greg Mankiw’s blog, because he does a pretty good job of explaining an opinion that I usually don’t share, thus always giving me something to think about …

He does the same in a recent article in the NYTimes, contributing on the debate whether the Bush tax cuts for the rich should be extended, or whether these taxes should even be increased, as Obama’s administration seems to be planning.

Mankiw argues that taken all taxes and deductions into account, taxation on money he would be earning to pass on to his children 30 years from now is about 90%. And while nonchalantly agreeing that he can bear that burden, he claims that his incentive to work is seriously impaired by that. Which we should care about, because his (and other high earners‘) work could be very valuable to all of us (like, only twisting his own example a little bit, writing articles propagating higher income for himself and his friends…).

Seriously, as usually, he has a point. I think my reply would centre around my assumption that especially high earning people are doing something they like doing, for intrinsic reasons. Maybe I would point to research showing that Mankiw’s differing self-perception might be a result of the very theories he has been learning and teaching (e.g. this or this), thus not being representative of the population of rich people in general. He does point to research showing that rich people respond particularly strongly to incentives, but what I read there seems to be rather contradicting that claim (at least in the sense that he is implying — responding by working more or less):

For lower income groups, labor income accounts for most of their income. Since labor income tax is withheld, the only way to manipulate income is to work more, or less. For higher income groups, capital income is more important, and this is more readily manipulated for tax purposes through asset allocation decisions. The researchers show that taxpayers with itemized returns have particularly high elasticity.

Just some starting points for thoughts here :)

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Ende der Diskussion — Gabriel über Sarrazin in der ZEIT

Montag, 27. September 2010 23:43

Mit Freude stelle ich fest, dass ein Artikel über Sarrazin (und seinen Parteiausschluss) von Sigmar Gabriel in der ZEIT vom 16.9. mittlerweile online verfügbar ist. Bekommt von mir eine ganz dicke Leseempfehlung.

Ich bin richtig begeistert von der klaren Argumentationsführung, die Gabriel (oder ein kluger Praktikant …) da zeigt. Besonders froh bin ich, dass die historische Dimension der Eugenik-Aspekte, die seine Aussagen durchziehen, aufgezeigt wird. Und dass diese Frage als der eigentliche Kern der Auseinandersetzung identifiziert wird. Und auf dieser Ebene wird klar, wie unmöglich seine Aussagen sind, und dass es kaum etwas gibt, was zur SPD weniger passen könnte. Für mich ist das allerdings dennoch kein Beispiel für moralischen Verfall, sondern vielmehr dafür, wie man sich intellektuell „verrennen“ kann, wenn man sich in komplexen sozialen Fragen vom „logischen Dreisatz“ leiten lässt (wie Sarrazin selbst das nennt). Und damit letztlich für eine überrationalisierte Gesellschaft und vor allem Wissenschaft.

Offen bleibt allerdings, was mit der anderen Lesart zu tun ist, die seine Migrantenkritik ins Zentrum stellt, und die es meiner Meinung nach ist, die ihm breiten Zuspruch von Stammtischen und ähnlichen sozialen Institutionen bringt. Wie weit muss man den Ressentiments in der deutschen Bevölkerung entgegenkommen? Wie kann man vermeiden, Migranten in der einen oder anderen Richtung zu passiven Objekten zu machen? Ließe sich mit Migrantenvertreter_innen irgendwie ein Diskurs über gegenseitige Integrationsbedingungen führen? Praktische Fragen, bei denen wie ich bereits kurz ausgeführt habe für mich die Klärung der „wahren“ Ursachen der bestehenden Probleme nicht unbedingt hilfreich sein muss.

Zum Abschluss möchte ich ein besonders krasses Zitat von Sarrazin und die angemessen krasse Erwiderung Gabriels zitieren, auch als Lustmacher zur Lektüre des ganzen Textes. Es geht um die „Fragestellung“ nach dem Zusammenhang von „genetischer Qualität“ und Fortpflanzung:

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Stephen Colbert in Congress talking about Immigration

Samstag, 25. September 2010 11:48

As a long-time fan of Stephen Colbert, I’d like to point you to a video of him „testifying“ in Congress on the issue of immigration. Here’s my favorite line in it:

Apparently, even the Invisible Hand doesn’t want to pick beans. — Stephen Colbert, Opening statement during a hearing of the Subcommittee on Immigration, Citizenship and Border Security (from C-SPAN 9/24/10 coverage)

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