Tag-Archiv für » Lebenskunst «

Laborexperimente und die Welt da draußen — oder: Homo Oeconomicus lebt

Donnerstag, 2. Juli 2009 14:31

Ein NYTimes Science-Artikel diskutiert zwei spannende Thesen nacheinander: Die Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Laborexperimenten zu „irrationalem“ Kaufverhalten ins echte Leben, und die These von Luxuskonsum als evolutionär angelegtes Zurschaustellen von Potenz im weitesten Sinn. Eins nach dem anderen:

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Aufmerksamkeit ist endlich

Sonntag, 24. Mai 2009 13:29

Eigentlich hat man es ja schon oft genug gehört, aber so richtig im Leben und in der Lebenspraxis ist es wohl kaum angekommen — die Zerstreuungen und Ablenkungen der modernen Welt machen uns unproduktiv und mürbe.

Ein interessanter NYTimes-Artikel macht diesen Punkt noch einmal in aller Deutlichkeit, und hat auch einen praktikablen praktischen Ratschlag:

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Denn sie wissen nicht, was sie glücklich macht

Donnerstag, 21. Mai 2009 19:37

Ich schaue immer noch mit Vergnügen und einer gewissen Wehmut durch die Leseempfehlungs-Rundmails, die meine kalifornischen Mitbewohner von Magic an die Studenten ihres Stanford-Seminars zu „Valuescience“ und Interessierte Freunde (so wie mich) schicken. Ein großes Steckenpferd dieser Denkrichtung ist, dass wir uns in der Regel täuschen, wenn wir versuchen einzuschätzen, wie viel Glück oder Freude eine bestimmte Sache (oder auch ein Job, ein Lebenspartner, …) uns bringen werden. Und damit natürlich suboptimal leben.

Ein Aspekt davon wird sehr schön illustriert von dem Psychologen Dan Gilbert aus Harvard in einem TED-Talk, in Form der bekannten Abweichungen von der Rational Choice Theory. Für Psychologen und Ökonomen eine schöne Auffrischung und Anschauung, für alle Anderen vermutlich sehr lehrreich. Es stellt sich nur die Frage, was daraus für unsere Lebensführung folgt? Ein Punkt, den die Magic-Leute machen, ist: in unseren Entscheidungen mehr darauf vertrauen, wie es anderen Leuten geht, die sich für eine der Alternativen entschieden haben, die wir erwägen. Wir seien nicht so besonders wie wir immer denken. Was dort radikal gelebt wird und (so wurde mir berichtet) nach einer systematischen Befragung von verheirateten Frauen dazu geführt hat, dass die zwei Mütter in der WG sich entschieden haben „alleine“ Kinder zu bekommen und sie in der Community großzuziehen.

Genug Erinnerungen, hier geht’s zum Video:

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Konstruktion der Partnerschaft

Freitag, 8. Mai 2009 13:51

Ich lese immer wieder mit Genuss die Kolumne zu den „großen Fragen der Liebe“ im ZEIT-Magazin (vermischt mit anderen Artikel zum Thema findet sich eine Übersicht in der Rubrik Partnerschaft auf Zeit Online). Der Autor ist eine alter Paartherapeut aus München, der mich sehr beeindruckt. Ich spüre eine Menge Mitgefühl und Liebe zum Menschsein an sich in seiner Art zu schreiben. Und viel Respekt für die eigenen Perspektiven, in denen Menschen sich ihre Wirklichkeit erschaffen, womit dieses Post eine Art Vorgeschmack für eine Beschäftigung mit dem Konstruktivismus ist, den ich hier auch bald mitteilen will.

Die aktuelle Ausgabe bietet unter der Überschrift „Wie lange soll er um die Ehe kämpfen?“ dafür ein sehr gutes Beispiel:

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Der „mexican fisherman“ oder: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

Freitag, 1. Mai 2009 0:01

Pünktlich zum Tag der Arbeit entdecke ich in alten Psycho-Verteiler-E-Mails (vielen Dank an Carsten) eine nette kleine Geschichte über die Begegnung zwischen zwei Entwürfen des Wegs zu Lebensglück, in der Gestalt eines amerikanischen Geschäftsmanns und eines mexikanischen Fischers. Zum Glück habe ich mir die Mühe gemacht, den Ursprung dieser Geschichte zu recherchieren, denn es stellt sich heraus dass sie eine Variation einer Kurzgeschichte von Heinrich Böll ist. Diese hat er als „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ für den NDR geschrieben, für eine Sendung am 1. Mai 1963.

Was im Kontext des Wirtschaftswunders vermutlich ein wenig verrückt klang, dürfte heute auf fruchtbareren Boden fallen. Ich füge nach der deutschen auch die englische Fassung ein, für internationale Freunde und weil ich die Adaption so lustig finde.

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Wissenschaft im Alltag — Schuhebinden

Donnerstag, 9. April 2009 20:26

Ein Internetvideo der Woche auf sueddeutsche.de klingt lächerlich, aber es wird Dein Leben verändern — mindestens meines: Richtiges Schuhebinden. Als chronischer Zu-Spät-Aus-Dem-Haus-Geher kann ich gut gebrauchen, dass das fantastisch schnell geht. Außerdem bin ich schon immer ein Freund von Eleganz im Alltag.

Wer die Optimierung des Alltags noch weiter treiben will findet auf der Homepage des Erfinders auch Überlegungen zum Schnüren der Schuhe. Etwa mit seitlichem Knoten fürs Radfahren. Darauf habe ich auch schon immer gewartet. Ich meine es ernst!

Nennenswert ist auch der extra-sichere Knoten

Hier ist das Video:

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Altersweisheit

Samstag, 31. Januar 2009 0:49

Ich bin über ein Buch gestolpert, dessen Idee mir so gut gefällt, dass ich kurz darüber schreiben muss, obwohl es laut NYTimes-Rezension anscheinend nicht gut ist: „How to Live -
A Search for Wisdom From Old People (While They Are Still on This Earth)“ von Henry Alford.

Das Buch scheint leider seine Stärken dort zu haben, wo es lustig ist (nicht schlecht, aber nicht das wofür ich so ein Buch gerne lesen würde), und sonst eher seicht zu sein. Dabei frage ich mich immer wieder: Müssten nicht eigentlich alte Leute eine Menge darüber wissen, wie man ein glückliches Leben führt? Wenigstens manche alte Leute? Der Vorteil ist ja auch, dass man es ihnen recht gut ansieht, ob sie glücklich gelebt haben.

Aber niemand, den ich kenne, scheint den Alten in seiner Umgebung diese Frage zu stellen. Liegt das daran, dass wir immer zu beschäftigt sind? Oder dass wir denken, unsere Welt und unser Leben seien ohnehin wieder ganz anders? Stimmt das auch? Und wenn ja, ist das eine gute Entwicklung für eine Gesellschaft, und ein gutes Tempo der Veränderung?

Oh, viele Fragen! Wären nur meine Großeltern in der Nähe :-)

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