Beitrags-Archiv für die Kategory 'Deutsch'

Anti-Islamismus vor dem Hintergrund es Antisemitismus

Donnerstag, 25. November 2010 19:15

In einem ZEIT Interview, das sich nur knapp explizit auf Sarrazin bezieht, aber trotzdem sicherlich in die mit ihm explodierte Diskussion einzuordnen ist, bezieht ein Berliner Historiker und Antisemitismus-Experte seine Erkenntnisse auf den heutigen Umgang mit Minderheiten, vor allem Muslimen. Spannend! Er spricht mir aus der Seele, wenn er fordert, historische Forschungserkenntnisse für die Gegenwart relevant zu machen:

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Sozialer Konstruktionismus in einer kapitalistischen Gesellschaft

Samstag, 13. November 2010 12:15

In einem spannenden Gespräch gestern Abend kam die Frage auf, ob konstruktivistische und konstruktionistische Erkenntnisphilosophien zur Aufrechterhaltung bestehender Ungleichheiten in Bezug auf materielle Ressourcen und Macht beitragen. Die Kritik ist naheliegend: Insofern als sie Zustände in der Welt „psychologisieren“ (es gibt keine „objektive“ Welt, es ist alles „in Deinem Kopf“) laufen sie Gefahr, den Ansatzpunkt zu verlieren, von dem aus sich gesellschaftliche Verhältnisse kritisieren ließen.

In dieser Falle sehe ich z.B. die an sich gute Idee einer „Positiven Psychologie“ gefangen, und nehme eine solche Individualisierung von gesellschaftlichen Problemen auch im Alltag oft war. Umso schöner, dass der soziale Konstruktionismus dafür (mit Wurzeln in Foucault) gute Antworten hat. Hier aus einem Artikel in einem Journal der Sozialen Arbeit:

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Die „Mauer“ des 21. Jahrhunderts und Banksys Graffiti

Sonntag, 7. November 2010 14:12

Ich bin vor kurzem wieder auf Banksy gestoßen, einen meiner liebsten zeitgenössischen Künstler, und vor allem auf seine Werke auf der Mauer in Palästina (bzw. auf den „Israelischen Sperranlagen“, wie sie Wikipedia nennt). Einen schönen Überblick über die Bilder inklusive kleiner polit-philosophischer Diskussion („‚Cheap publicity from other peoples misery‘ or ‚Publicity for Palestinian misery‘?“) liefert das Brian Sewell Art Directory, und hier ist noch ein schönes Bild, das dort nicht zu finden ist:

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Das Elektroauto steht vor der Tür

Montag, 1. November 2010 15:24

Wie die ZEIT berichtet ging gerade ein großer Feldtest mit Elektroautos von BMW (in Gestalt des Mini-E) zu Ende. Die Erprobung sei fast schon überraschend positiv verlaufen, so haben sich die Testfahrer selbst ohne die für die Zukunft vorgesehene Elektro-Infrastruktur kaum eingeschränkt gefühlt. Allerdings war das Elektroauto oft Zweitwagen, und die Erprobung lief in großen Städten. Zu kaufen soll das erste Serienauto mit Elektroantrieb schon 2013 sein.

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Nassehi über Inhalt und Form von Sarrazins Äußerungen

Sonntag, 31. Oktober 2010 0:21

Ich bin leider mittlerweile so weit vom Münchner Geschehen entfernt, dass es eines Artikels in der NYTimes bedarf, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass sich schon vor einiger Zeit der von mir geschätzte Soziologe Armin Nassehi in der FAZ zu Sarrazin geäußert hat.

Allerdings liest sich dieses immer noch sehr gut als Nachwort und Legitimation von Sigmar Gabriels Stellungnahme, die ich schon vor einer Weile hier lobend erwähnt habe.

Der Tonfall ist insgesamt ruhiger als bei Gabriel, und er bezieht sich mehr auf die gesamte Breite von Sarrazins Thesen, auch diejenigen, die als legitimer Beitrag zu einer wichtigen Diskussion verstanden werden können. Sehr gut gefällt mir die Balance zwischen inhaltlicher und, wenn man so möchte, meta-textlicher Kritik, die Nassehi trifft. Sie wird schon im Eingangsabsatz deutlich:

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Immer wieder spannend: Geld und die Wahlen

Dienstag, 26. Oktober 2010 12:38

Ein wiederkehrendes Thema von mir, meiner Meinung nach von Ökonomen vernachlässigt, die über optimale Regulierung von Märkten nachdenken, aber die Rückwirkung der Märkte (bzw. ihrer großen Akteure) auf die Politik übersehen: Der Einfluss von Geld in demokratischen Wahlen.

Das Thema ist in den USA entweder größer als hier, oder wird dort offener diskutiert. Jedenfalls berichtet die NYTimes in einem spannenden Artikel, dass sich gerade den Republikanern nahestehende Gruppen massiv in den Wahlkampf einschalten. Das Tollste dabei ist, dass diese als unabhängige Organisationen sehr viel mehr Freiheit haben als die Parteien selbst. Ihr Schwerpunkt liegt oft auf Angriffskampagnen gegen die Kandidaten der Demokraten und, es wird immer besser, die Spender können anonym bleiben (und tun das in der Regel auch).

Macht schon Sinn, zu vermuten, dass ein Unternehmen kein Geld auf den Tisch legt ohne einen entsprechenden Vorteil dafür zu bekommen? Die Republikaner sehen das verständlicherweise anders:

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Sarrazins Populationsgenetik und seine wissenschaftlichen Quellen

Sonntag, 24. Oktober 2010 21:04

Wenn man so will ist die durch Sarrazin angestoßene Debatte um genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen auch ein feines Beispiel für den Konstruktivismus. Wenn man annimmt, dass er die Dinge, die er zitiert, auch gelesen hat. Denn deren Autoren fühlen sich davon oft nicht richtig verstanden. Wie die SZ berichtet meldet sich mit Harry Ostrer auch ein Populationsgenetiker zu Wort, der wohl von Sarrazin verwendet wurde, um seine Aussagen zu stützen. (Ich hatte bereits kurz darüber geschrieben als die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern in der ZEIT widersprochen hat).

Hier eine zentrale Aussage Ostrers aus der SZ, die die Erkenntnisse in Relation bringt:

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Fleisch in der Steinzeitdiät? Wenig.

Sonntag, 24. Oktober 2010 20:53

Auch wenig überraschend, aber wenn die SZ in ihrer Wissen-Rubrik schon darüber berichtet, kann ich es hier auch nochmal wiederholen: Das Fleischessen im großen Stil ist eine neue Erfindung. Milch ja sowieso. Heißt noch nicht, dass der Mensch am besten Veganer werden sollte. Aber macht immerhin evolutionäre und gesundheitliche Einwände unplausibel.

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Konstruktivismus nach Zahlen — Zwei Seiten des US-Arbeitsmarktes

Sonntag, 24. Oktober 2010 20:39

Mal wieder über Greg Mankiw komme ich zu einem Video, dessen Inhalt eigentlich zu speziell ist, um mich wirklich zu interessieren. Es geht um die Arbeitsmarktentwicklung der USA und darum, welche Politik darauf wie gewirkt hat.

Spannend daran ist, dass auf sehr anschauliche Weise ein ehemaliger Wirtschaftsberater unter George W. Bush die Aussagen kritisiert, die in einem ursprünglichen Video vom derzeitigen Chef des ökonomischen Beratergremiums unter Barack Obama gemacht werden. Die Aussagen werden auf clevere Weise nebeneinander gestellt, und dabei wird sehr schön illustriert, wie wenig Halt leider die von beiden Seiten präsentierten „harten“ Zahlen bieten. Im Video klingt natürlich der Kritiker überzeugend, aber ich bin ziemlich sicher, dass sich dem wiederum überzeugend entgegnen ließe. Gibt es eine „richtige“ Art, Zahlen auszuwählen und zu interpretieren? Und wenn nicht, was dann?

Hier ist jedenfalls das Video:

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Facebook als Soziologiecrashkurs

Sonntag, 17. Oktober 2010 20:30

Ich habe vor kurzem den gerade erschienen Film über die Entstehung von Facebook gesehen („The Social Network“) und war positiv überrascht. Ich fand, dass er weit über sein eigentliches Thema hinausging, indem er das Leben und Streben meiner Generation abbildet, besonders natürlich in ihrer US-amerikanischen Färbung. (Auch ein lesenswertes NYTimes-Review spricht ihm eine Empfehlung aus).

Entsprechend sensibilisiert fand ich einen anderen Artikel interessant, der beschreibt, wie unsere sozialen Beziehungen sich in Facebook abbilden, und vielleicht umgekehrt davon geprägt werden. Bisher wurde uns von Facebook ein recht egalitäres Verständnis von sozialen Beziehungen aufgezwungen:

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