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Amerikanische Nachrichtenkultur

Freitag, 26. September 2008 8:24

Keine Angst liebe Freunde, das wird kein zynischer Beitrag. Das ist ein Hinweis, den ich lustigerweise ursprünglich selbst über den Verteiler unserer guten Freunde von AID (Spezialisten in verbaler Armutsbekämpfung) bekommen habe. Es geht um die „Daily Show with Jon Stewart“, eine satirische Nachrichtensendung. Hier eine Sendung, die die große Bankenkrise, Präsidente Bush und hoffentlich-nicht-Präsident McCain abdeckt: 25.9.2008. Eine Seitenhieb auf die dunkle Seite Nachrichtenwesen in Gestalt von Fox News ist aber doch dabei, für alle die „Nachrichtenkultur“ und „amerikanisch“ zusammen eher als dissonant klingend empfinden.

Die Sendungen sind übrigens alle umsonst im Netz zu sehen, respekt!

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Präsidentschaftswahlen

Mittwoch, 24. September 2008 3:55

Eine Sache, die mich hier in Stanford natürlich sehr beschäftigt sind die anstehenden Präsidentschaftswahlen. Kalifornien wird dabei als bereits entschieden betrachtet — hier werden wohl die Demokraten die Wahlmännerstimmen bekommen, in interessantem Widerspruch zur Wahl von Arnold Schwarzenegger als Gouverneur.

Insgesamt ist dadurch aber die Stimmung hier sehr ruhig, beinahe desinteressiert. Abgesehen davon ist unter jungen Leuten die Stimmung ähnlich polarisiert wie in Deutschland: Bush/McCain/Republikaner sind komplett indiskutabel. Da also sowieso jeder weiß was er und andere Leute wählen hat man nicht viel zu bereden, man wartet halt und hofft. Ein wenig Aufruhr hat die Wahl von Palin als „Running Mate“ bzw. Vize-Präsidentschaftskandidatin verursacht, was allgemein als sehr geschickter Schachzug angesehen wurde. Denn obwohl die Dame dem tief rechten Flügel der Republikaner zugeschrieben werden muss erwartet man, dass viele Frauen es so revolutionär und wichtig fänden, eine Frau als Vizepräsidentin und (angesichts McCains‘ Alter und Gesundheitszustand) potenzielle Präsidentin zu haben, dass ihr das eine Menge Stimmen einbringt. Naja, hoffen wir auf die Vernunft der amerikanischen Frauen…

Hier abschließend noch ein Hinweis auf interessante Informationsquellen. Zum einen gefällt mir eine interaktive Karte der NYTimes sehr gut, die eine Gesamtprognose, Wahlumfragen, bisherige Wahlergebnisse und einen kleinen Erklärungstext bietet.

Darüber hinaus hat sich die „Vorhersagenbörse“ Intrade bewährt. Hier war übrigens der Palin-Schock deutlich abzulesen, Obama war von bequemen 60% auf unter 50% gerutscht. Mittlerweile hat sich das erholt, und wenn man sich die Karte mit einzelnen Staaten anschaut kann man glaube ich Mut fassen. Abgesehen davon, dass die flächenmäßige Übermacht der Republikaner einen auf den ersten Blick ziemlich einschüchtert.

Mein politisches Fazit des USA-Aufenthaltes ist damit: „Die Staaten“ sind einfach genau das: Sehr verschiedene Staaten, die abgesehen von der geteilten Sprache sehr lose zusammenhängen.

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Internet und Freiheit

Sonntag, 31. August 2008 7:21

Das Internet ist ja im wesentlichen ein zentraler Teil der großen Konsummaschine geworden. Mir macht es aber in und wieder ein angenehmes Kribbeln, wenn ich lese, dass es immer noch Teil verschiedener emanzipatorischer Bewegungen sein kann. Unter Umständen sind die dann sogar mit Geschäftsinteressen verbunden, wie im Fall der Emanzipation von dem zunehmend paranoider werdenden US-Staatsapparat. Immer mehr Länder und Unternehmen versuchen anscheinend zu vermeiden, dass ihr Internetverkehr über die USA läuft, wo die Sicherheitsdienste mindestens seit dem Patriot Act alles mithören:

Indeed, Internet industry executives and government officials have acknowledged that Internet traffic passing through the switching equipment of companies based in the United States has proved a distinct advantage for American intelligence agencies. In December 2005, The New York Times reported that the National Security Agency had established a program with the cooperation of American telecommunications firms that included the interception of foreign Internet communications.

Some Internet technologists and privacy advocates say those actions and other government policies may be hastening the shift in Canadian and European traffic away from the United States.

“Since passage of the Patriot Act, many companies based outside of the United States have been reluctant to store client information in the U.S.,” said Marc Rotenberg, executive director of the Electronic Privacy Information Center in Washington. “There is an ongoing concern that U.S. intelligence agencies will gather this information without legal process. There is particular sensitivity about access to financial information as well as communications and Internet traffic that goes through U.S. switches.”

Internet Traffic Begins to Bypass the U.S. — NYTimes.com

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Die schöne englische Sprache

Sonntag, 31. August 2008 7:14

Ich nutze meinen Aufenthalt hier in Stanford natürlich für angeregten Austausch nicht nur in englisch, sondern auch über die englische Sprache selbst. Gerade der Professor, mit dem ich zusammenarbeite, ist dafür ein toller Gesprächspartner. Es ist überraschend, wie sehr eigentlich jeder englisch sprechende Mensch seine eigene Sprache hat, mit einem ganz eigenen Wortschatz. Man muss nicht sehr abgefahren unterwegs sein, um Wörter zu verwenden die andere nicht kennen — passiert mir sogar manchmal (und dann rede ich verwirrt mit jemand anderem, der mir versichert dass das kompletter Standard ist…).

Gerade bin ich auf eine Seite aufmerksam gemacht worden, die viele der sprachlichen Verwirrungen, in denen sich englische Muttersprachler befinden, aufgreift. Und auch für Zweitsprachler spannend ist: Common Errors in English.

Mich freuen immer besonders die Sachen, wo französische Wörter in die englische Sprache aufgenommen wurden. Vielleicht weil ich die Aussprache dort schon so lustig finde. Im wesentlichen handelt sich sich da aber um Spitzfindigkeiten zwischen Snobs und Ignoranten.

Lebensnäher sind da schon solche Fragen: loan or borrow?

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China — Internetzensur zum Anschauen

Samstag, 9. August 2008 7:24

Ein nur mäßiger interessanter NYTimes-Artikel über gesperrte Wörter in E-Mail-Adressen verschiedener Freemail-Anbieter birgt einen hochinteressanten Hinweis: Wenn man von der englischen und chinesischen Google-Seite aus nach Bildern zu „tiananmen“ sucht (Bezieht sich auf den „Platz des Himmlischen Friedens“ bzw. das Massaker von 1989 dort) findet man eine unglaubliche Abweichung: google.cn vs. google.com.

Macht das abstrakte Thema Internet-Zensur sehr anschaulich, finde ich. Und bringt mich schon ins Grübeln, über die Situation in China genauso wie über die Frage, ob westliche Firmen da wirklich so fleißig mitmachen müssen. Wie war das noch mit Corporate Social Responsibility und so?

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Story of Stuff

Sonntag, 20. Juli 2008 13:14

Ich bin gerade zufällig über ein sehr cooles Video gestolpert, das die „Story of Stuff“ erzählt, also die Hintergründe der materiellen Seite unseres Lebens beleuchtet. Der kritische Konsument hört natürlich viele Sachen nicht zum ersten Mal, und die eine oder andere zu einfache Vereinfachung fällt auch auf. Aber erstens ist es so schön und kreativ gemacht, dass auch Passagen mit bekannten Inhalten vergnüglich anzusehen sind. Darüber hinaus finden sich auf jeden Fall einige neue oder für mich vorher nicht so prägnant zugespitzte Infos. Und zweitens braucht man von 20 Minuten Film ja keine allumfassende Darstellung der Wirklichkeit zu erwarten. Die Seite, die in dem Film zu kurz kommt, kennen wir jedenfalls alle gut genug…

Der Film ist recht lang, lohnt sich aber wirklich: storyofstuff.com. Und ungeduldige können sich in den „Teasern“ auf Youtube erstmal einen Einblick verschaffen:

Externalisierung

Die Tretmühle

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Pangea Day

Montag, 5. Mai 2008 9:23

Aus dem Umfeld der Ideen-Konferenz TED (die Beiträge sind als Videos im Internet zu sehen, ich hatte z.B. schon einen bezüglich Mythen über die Dritte Welt hier vorgestellt) gibt es ein neues spannendes Projekt: Ein globales Filmfestival, das interkulturelle Verständigung und Verständnis voranbringen soll.

Es findet schon diese Woche (am 10. Mai) statt, an vielen Orten der Welt kann man live an Großveranstaltungen teilnehmen. in Freiburg natürlich nicht, aber jeder kann über Internetstreaming seinen eigenen kleinen Festivalort aufsetzen, was ich mir ernsthaft überlege. Muss nur noch die Technik planen…

Die Beschreibungen der Filme machen jedenfalls super Lust auf eine kurzweilige vierstündige Filmnacht–

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Öko-Fanatiker

Donnerstag, 24. April 2008 23:20

Hinter diesem reißerischen Titel verbirgt sich ein Beitrag über Standby-Verbrauch von elektrischen Geräten. Weil manchmal komme ich mir schon etwas radikal vor, mir über diese (vorgestellt) winzigen Mengen von Energie Gedanken zu machen.

Aber der aktuelle Tech-Newsletter der NYTimes lässt einen das „winzig“ nochmal überdenken:

According to the Energy Department, vampire gadgets account for about 25 percent of total residential electricity consumption in the U.S.

Vor dem Hintergrund, dass das Stromsparen in Amerika noch nicht so weit verbreitet ist dürfte der Anteil bei uns sogar höher sein.

Der Tech-Kolumnist philosophiert munter über mögliche Lösungen. Und kommt zu dem Schluss, dass die Technik das Problem zu lösen hat, das sie selbst aufwirft:

The eco-magazines cheerfully suggest that we go around our houses unplugging everything every night. That, obviously, is not a suggestion that the masses will be adopting anytime soon.

You can plug certain phantom gadgets into a power strip, of course, and just turn that on or off every night. But that, too, is not a habit most people will stick to for more than about a week.

But come on. If they can put a man on the moon, surely they can come up with an *automatic* solution to phantom power.

Und stellt eine Steckerleiste vor, die automatisch die anderen Stecker vom Netz trennt, wenn der Hauptstecker wenig Energie verbraucht – was sogar bei einem Computer im Ruhezustand funktioniert und Drucker, Bildschirm etc. abklemmt.

Eigentlich sollte es auf dem deutschen Markt so etwas doch schon lange geben? Hinweise sind herzlich willkommen!

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Bio-Fleisch-Natürlichkeits-Sketch

Sonntag, 20. April 2008 19:17

Auf Hinweis von Ilka aus Paris, die eine besonders Fleischbelastete Wohnumgebung hat und deshalb möglicherweise gerade noch mehr für das Thema sensibilisiert ist als ich ein Hinweis auf einen echt netten YouTube-Film, der die Frage nach Natürlichkeit, Bio, Fleischkonsum etc. auf eine echt nett gemachte Weise thematisiert:

Ohne gleich die Stimmung ideologisch aufzuheizen leistet er, was gutes Kabarett meiner Meinung nach soll: Meinungen, die einem im Alltag ernsthaft begegnen durch eine Zerrspiegel in ihrer ganzen Absurdität präsentieren. Viel Vergnüngen!

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Choices are bad

Sonntag, 11. November 2007 22:21

… und andere Weisheiten aus der Welt der Wirtschaftswissenschaften. Nach langer Zeit freue ich mich, mal wieder einen Youtube-Tip bekanntmachen zu können: Principles of economics, translated – ein junger WiWi-Dozent, der die zehn Prinzipien der VWL (die mir selbst aber zugegeben noch nie in der Form begegnet waren) in die Alltagssprache übersetzt. Und dabei nicht versäumt, auch aufzuzeigen wo die ökonomischen Prinzipien aus der Perspektive des Alltagsverstandes entweder absurd oder trivial sind.

Knackig, lustig, teilweise wirklich nachdenkenswert und auf jeden Fall unterhaltend.

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