Tag-Archiv für » Welt in Zahlen «

Aufmerksamkeit ist endlich

Sonntag, 24. Mai 2009 13:29

Eigentlich hat man es ja schon oft genug gehört, aber so richtig im Leben und in der Lebenspraxis ist es wohl kaum angekommen — die Zerstreuungen und Ablenkungen der modernen Welt machen uns unproduktiv und mürbe.

Ein interessanter NYTimes-Artikel macht diesen Punkt noch einmal in aller Deutlichkeit, und hat auch einen praktikablen praktischen Ratschlag:

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Schweinegrippe, oder: die News/Death Ratio

Dienstag, 19. Mai 2009 18:56

Wie sich zeigen wird ist dieser Beitrag ein wenig paradox. Bevor ich gleich auf ein Video verweise, das sehr schön den Punkt macht, dass über diese Sache viel zu viel berichtet wird, erlaube ich mir eine kleine vegane Bermerkung. Ohne dass die armen Tiere etwas dafür könnten – ohne die (intensive) Tierhaltung gäbe es das Problem der überspringenden und mit Menschenviren verschmelzenden Erreger nicht. Und damit nicht das anscheinend ständig über uns hängende Damokles-Schwert einer Pandemie. Steter Tropfen höhlt den Stein… ;-)

Jetzt aber zum Video. Ein wenig missionarisch, und so eindeutig moralisch im Recht dass es fast weh tut, dennoch nett anzuschauen, ein interessanter Gedanke schön dargestellt: Die News/Death Ratio …

Eignet sich auch schön, um das schöne Online Daten-Tool GapMinder in Aktion zu sehen, über das ich bald nochmal ausführlicher schreiben werde.

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Alkoholmissbrauch und Kultur

Donnerstag, 30. April 2009 11:53

Ich lese gerade in einem Artikel über die Prävalenz psychischer Störungen eine lustige, weil so nüchtern wissenschaftlich formulierte Erklärung dafür, warum amerikanische (und auch andere internationale) Studien höhere Raten von Alkoholmissbrauch fanden als diese deutsche Studie:

Yet, the low prevalence is surprising since alcohol consumption, according to the WHO world drink trends reports, is comparatively high in Germany. An explanation could be the fact that diagnostic criteria focus more on (culturally and socially determined) inadequacy of drinking behaviour than on absolute quantity of consumption. Therefore, as an example, it is easier to qualify for alcohol abuse in the USA where the consumption of 1.5 litres of beer is labelled as ‘binge drinking’ compared to wide parts of the German society, where this amount is consumed several times a week without further negative social consequences. In particular, young people are more likely to receive a diagnosis of alcohol abuse in the USA where drinking in public is illegal until the age of 21 (Germany: 16 years).

Die 12-Monats-Prävalenz beträgt übrigens auch in dieser Studie immer noch 4,1%, d.h. wenn man jeweils das letzte Jahr betrachtet hatten 4,1% der Deutschen die Diagnose Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit. Nicht eingerechnet die, für die es normal ist ein paar Mal die Woche anderthalb Liter Bier zu trinken …

Jacobi, F., Wittchen, H. U., Hölting, C., Höfler, M., Pfister, H., Müller, N., u. a. (2004). Prevalence, co-morbidity and correlates of mental disorders in the general population: results from the German Health Interview and Examination Survey (GHS). Psychological Medicine, 34(04), 597–611.

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Es lebe der Ölpreis

Montag, 5. Mai 2008 14:23

Es ist ein bisschen traurig, dass viele Menschen sich eher von einem Effekt auf ihren Geldbeutel bewegen lassen als von der Wirkung auf Umwelt und Klima. Da ist es beruhigend, dass der Geldbeutel anfängt in die richtige Richtung zu zeigen. Und in Amerika eine Art automobilen Erdrutsch bewirkt:

In what industry analysts are calling a first, about one in five vehicles sold in the United States was a compact or subcompact car during April, based on monthly sales data released Thursday. Almost a decade ago, when sport utility vehicles were at their peak of popularity, only one in every eight vehicles sold was a small car.

As Gas Costs Soar, Buyers Flock to Small Cars — New York Times

Der Verkauf der unsinnigen „S.U.V.s“ ist in den USA in den wenigen Monaten dieses Jahres um 25% gefallen. Fehlen noch 75% — das Benzin ist immer noch nicht teuer genug! :-)

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Öko-Fanatiker

Donnerstag, 24. April 2008 23:20

Hinter diesem reißerischen Titel verbirgt sich ein Beitrag über Standby-Verbrauch von elektrischen Geräten. Weil manchmal komme ich mir schon etwas radikal vor, mir über diese (vorgestellt) winzigen Mengen von Energie Gedanken zu machen.

Aber der aktuelle Tech-Newsletter der NYTimes lässt einen das „winzig“ nochmal überdenken:

According to the Energy Department, vampire gadgets account for about 25 percent of total residential electricity consumption in the U.S.

Vor dem Hintergrund, dass das Stromsparen in Amerika noch nicht so weit verbreitet ist dürfte der Anteil bei uns sogar höher sein.

Der Tech-Kolumnist philosophiert munter über mögliche Lösungen. Und kommt zu dem Schluss, dass die Technik das Problem zu lösen hat, das sie selbst aufwirft:

The eco-magazines cheerfully suggest that we go around our houses unplugging everything every night. That, obviously, is not a suggestion that the masses will be adopting anytime soon.

You can plug certain phantom gadgets into a power strip, of course, and just turn that on or off every night. But that, too, is not a habit most people will stick to for more than about a week.

But come on. If they can put a man on the moon, surely they can come up with an *automatic* solution to phantom power.

Und stellt eine Steckerleiste vor, die automatisch die anderen Stecker vom Netz trennt, wenn der Hauptstecker wenig Energie verbraucht – was sogar bei einem Computer im Ruhezustand funktioniert und Drucker, Bildschirm etc. abklemmt.

Eigentlich sollte es auf dem deutschen Markt so etwas doch schon lange geben? Hinweise sind herzlich willkommen!

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Schuld und Sühne – Amerikas Gefängnisse

Mittwoch, 23. April 2008 22:14

Ein interessantes Aperçu von heute: Manchmal macht es einfach Spaß, die Welt durch die Brille der Zahlen zu betrachten. Etwa so:

Inmate Count in U.S. Dwarfs Other Nations’ — New York Times
The United States has less than 5 percent of the world’s population. But it has almost a quarter of the world’s prisoners.

Das ist anscheinend auf ein spezifisch amerikanisches Rechtsempfinden (verbunden mit einer entsprechenden Praxis) zurückzuführen, deren Essenz bereits im Titel genannt ist.

Eine weitere Stelle des Artikels hat mich zu psychologischen Spekulationen angeregt:

San Marino, with a population of about 30,000, is at the end of the long list of 218 countries compiled by the center. It has a single prisoner.

Wie der sich wohl fühlt?

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