Tag-Archiv für » Psychotherapie «

Der Weg des Diogenes

Sonntag, 16. Juni 2013 11:29

Aus „Komm ich erzähl Dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay eine kleine Solche.

Der Weg des Diogenes

Eines Tages saß Diogenes auf der Schwelle irgendeines Hauses und aß einen Teller Linsen. In ganz Athen gab es kein billigeres Essen als dieses Linsengericht. Anders gesagt, einen Teller Linsen zu essen bedeutete, daß man sich in einer äußerst prekären Situation befand.

Ein Minister des Kaisers sagte zu ihm: »Wie bedauerlich für dich, Diogenes! Wenn du lernen würdest, etwas unterwürfiger zu sein und dem Kaiser ein bißchen mehr zu schmeicheln, müßtest du nicht so viele Linsen essen.«

Diogenes hörte auf zu essen, hob den Blick, sah den wohlhabenden Gesprächspartner fest an und antwortete: »Bedauerlich für dich, Bruder. Wenn du lernen würdest, ein paar Linsen zu essen, müßtest du nicht so unterwürfig sein und dem Kaiser ständig schmeicheln.«

(Quelle)

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Psychotherapie-Witze — verschiedene Therapeuten erklären den Weg zum Bahnhof

Montag, 9. April 2012 12:58

Einer meiner Lieblingswitze, d.h. eigentlich eine Serie von Witzen, den ich schon so oft googeln musste, dass ich ihn jetzt mal hier festhalte. Erklärt, was verschiedene Therapieschulen und andere soziale Berufe im Kern so machen in jeweils einem Satz.

Ein Passant fragt: „Wo geht’s denn hier zum Bahnhof?“ Es antwortet ihm ein:

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Thor vs. Jesus and Social Science

Mittwoch, 9. November 2011 16:45

This little comic comparing different gods‘ achievement made me laugh twice — first because the comparison is so sweet, and second when I talked about it with a friend who pointed to some methodological flaws in the conclusion. So I can’t resist sharing it here, and commenting on how it illustrates some problems in (especially) social science research on intervention effects.

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The Meaning of Life — ahm, Monty Python

Dienstag, 24. Mai 2011 14:37

In introducing a friend here to my „Monty Python Sings!“ collection, I realize two things: First, the range of things they ridicule is immense — religion, philosophy, medicine, sexuality, … Second, it can be quite hard to explain what Monty Python is all about, with this mixture of offense and nonsense. And this brought me back to an incidence where they (John Cleese, that is) explained that themselves — in a formidable Eulogy at Graham Chapman’s funeral. Here’s what he said towards the end:

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Existentialism in Psychotherapy, viewed from a person-centered perspective

Dienstag, 22. März 2011 17:22

I stumbled upon a text that seems to be written for my thoughts right now — I read a little and thought a bunch about existentialism recently, but of course my perspective was influenced by what I’ve done before, and I think in terms of my philosophical foundation there is a lot of a person-centered counselor in me. So here comes an article „The Person-centered Approach from an Existential Perspective“ in that same volume of Existenzanalyse 2008–1 quoted in an earlier post, that points out the many areas of overlap as well as the substantial differences, and helps me to locate myself in between. I highly recommend the whole read, but here are some of my key points, on notable differences and additions of an existential approach to the person-centered stance:

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Psychotherapy Research and the Placebo Effect

Dienstag, 22. März 2011 10:21

In his „Comments on the State of Psychotherapy Research (As I See It)“ David Orlinsky points to some old wounds in psychotherapy research (and in many ways research in psychology in general). I think it is worth re-reading every now and then while you are active in the field. Right now I discovered some stimulating words on the „Placebo Effect“, something I feel will be important to really understand and utilize in practice in the next decade. Unless we want to leave it to modern shamans of good and bad intentions.

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Meditation and the Paradoxical Nature of Aspiration

Freitag, 25. Februar 2011 12:30

I’m aware that I’ve chosen a quite big title for a small experience and thought I want to share, but it is one I keep coming back to, and which has right now been stimulated again by reading a book by Krishnamurti called Commentaries on Living (First Series). He writes about Humility, and virtues in general:

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Placebos wirken besser, wenn man dreiviertel dran glaubt

Montag, 16. August 2010 0:18

In einem interessanten Gespräch mit meiner Schwester über die Frage, ob Ärzten erlaubt werden sollte, Placebos zu verschreiben, habe ich mich an einen Artikel aus dem Wissen-Teil der Süddeutschen erinnert. Es wird von einer Studie berichtet (im Original übrigens hier in den Archives of General Psychiatry), in der Parkinson-Patienten mit vorgeblich unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit ein aktives Medikament oder ein Placebo gegeben wurde. (Ich finde es nebenbei ziemlich erstaunlich, dass die zuständige Ethikkommission das durchgewunken hat — alle Patienten haben das Placebo erhalten, von informierter Zustimmung kann keine Rede sein).

Das erstaunliche Ergebnis ist jedenfalls, dass Patienten, die glaubten, mit 75% Wahrscheinlichkeit das aktive Medikament zu erhalten, sich deutlich (und auch was die bei Parkinson recht gut bekannten neurochemischen Veränderungen angeht) von den anderen Gruppen abhoben, insbesondere auch von der Gruppe, die davon ausgingen, dass sie mit Sicherheit das aktive Medikament erhalten würden.

Bezüglich des Verschreibens von Placebos wäre das ein klares Argument dafür — es würde allen Verschreibungen vom Arzt eine zusätzliche „rein psychische“ Wirkung geben, wenn wir uns nicht mehr ganz sicher wären, dass das Medikament „echt“ ist!

Dennoch bin ich insgesamt eher gegen eine derartige Psychologisierung des Allgemeinarztes. Ich finde, es entspricht nicht einem modernen Verständnis von psychologischen Interventionen, wenn derart mit Täuschung gearbeitet wird. Im Gegensatz dazu ziehe ich aus meiner Prüfungslektüre zu systemischer Therapie und Beratung die Vermutung, dass sich ein ähnlicher Effekt auch mit einer sehr kurzen Psychotherapie erreichen ließe. Ich denke, dass ein großer Teil dieses Placeboeffekts bei ungewisser, aber hoffnungsvoller Erwartung durch eine veränderte Aufmerksamkeit zustande kommt, die sich mehr auf die Beobachtung dessen richtet, was sich vielleicht verbessert oder verändert hat. Und das gehört zum Standardinventar systemischer Techniken, mit denen Probleme „verflüssigt“ werden. Übrigens gibt es in dieser Therapierichtung auch schon viel Erfahrung gerade mit chronischen Krankheiten mit starker biologischer Mitverursachung (z.B. Asthma oder Diabetes bei Kindern).

Und im Gegensatz zur wunderheilerartigen Placebointervention wird dabei gleichzeitig die Selbstbestimmung und Autonomie der Patienten/Klienten gestärkt, und ihr Vertrauen in ihre eigenen Problemlösefertigkeiten. Und — ich möchte eine potenzielle Einschränkung meiner Neutralität in dieser Frage nicht verschweigen — mir geht nicht so schnell die Arbeit aus…

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