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Wissenschaft im Alltag — Salt Passage

Freitag, 25. Juli 2008 20:18

Nachdem Prof. Klauer anscheinend eine grandiose Diplomfeierrede mit der deutschen Version dieser Geschichte gehalten hatte, bin ich gerade nochmal über das Thema „Wissenschaftliche Untersuchung der Bewegung von Salzstreuern bei Tisch“ gestolpert. Und habe mich daran gemacht, den „Artikel“, der der Sache anscheinend zu Grunde liegt, zu recherchieren. Er steht geneigten Lesern zum herunterladen zur Verfügung.

Hier schon vorab ein kleiner Auszug:
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Zynismus (III) – Päng! Eine erste Definition

Samstag, 17. Mai 2008 14:04

Nachdem ich schon eine Weile immer wieder um das Thema Zynismus kreise wird es langsam reif zum ernten. Ich bin schon sehr gespannt, wohin sich meine Gedanken wenden, wenn die großen –ismen (Kapitalismus und Zynismus) erstmal versorgt sind. Ich meine damit natürlich nicht, dass ich sie in den nächsten Monaten komplett durchdrungen haben werde. Aber ich glaube, es zeichnet sich ein Punkt ab, wo sich Zwischenergebnisse formulieren lassen, die dann erstmal „alleine“ weiter reifen müssen.

Nachdem der Kapitalismus schon seinen ersten großen Beitrag erhalten hat folgt jetzt der Zynismus, vorbereitet war es ja schon.

Dieser erste „große“ Zynismusbeitrag ist noch nicht wirklich meine eigene Position, sondern eine Zusammenfassung dessen, was Slotderdijk über Zynismus schreibt. Angesichts des Umfangs von Slotderdijks Werk bin ich darauf aber doch schon ganz stolz, und bin gespannt auf Reaktionen von Lesern — inwiefern passt die Beschreibung zu eurem Erleben eurer Selbst und der Umwelt?

Entstanden ist die Zusammenfassung als Einleitung für eine kulturpsychologische Auseinandersetzung mit dem Thema im Kolloqium an der Uni. Die ganze Hausarbeit gibt es hoffentlich bald auch hier, je nach Fertigstellung und Absprache mit meinen Mitautorinnen.

Aber genug der Vorrede: Was ist Zynismus im Sinne Sloderdijks?

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Brecht über Ausbeutungsbereitschaft

Dienstag, 6. November 2007 23:51

Gerade habe ich mal wieder Brechts Keunergeschichten entdeckt. Manche schon sehr direkt, die Botschaft mit der Faust aufs Auge und so. Und damit mehr Politik als Kunst. Viele aber auch sehr deutungsoffen. Und manche bei aller Klarheit der Botschaft trotzdem einfach schön.

So ist hier das Thema Ausbeutung mal von einer ganz anderen Warte aus betrachtet:

Dadurch, daß die Menschen heute zum Schaden des einzelnen ausgebeutet werden und dies also nicht wünschen, darf man sich nicht darüber täuschen lassen, daß die Menschen es wünschen, ausgebeutet zu werden. Die Schuld der sie zu ihrem Schaden Ausbeutenden ist um so größer, als sie hier einen Wunsch von großer Sittlichkeit mißbrauchen.

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Noch noch mehr Bücher digital

Dienstag, 23. Oktober 2007 12:07

Und nicht nur Bücher. Das Thema, einmal angebissen, lässt mich kaum noch los. Nicht nur NGO’s und Unternehmen arbeiten daran, kulturelle Güter aus der Prä-Internet-Ära online verfügbar zu machen, auch auf staatlicher, europäischer und UN-Ebene läuft eine ganze Menge. Eine knappere Zusammenfassung als die NY-Times (Library of Congress Advances 2 Digital Projects Abroad) schaffe ich nicht:

The World Digital Library is proceeding as European libraries develop their own digital collections. The European Digital Library will release its prototype next year, and is a response to Google’s efforts to digitize libraries in the United States and Britain.

The French National Library has already developed a test project, Europeana, for the European library and is in the process of digitizing 300,000 books. Bruno Racine, the president of the French library, said there was no competition between that project and the World Digital Library.

Interessant noch, dass das World Library Projekt vor zwei Jahren mit einer dicken Spende von Google und technischer Unterstützung von Apple gestartet ist.

Und ein einfacher Einstieg, heute schon eine Menge alte Bücher zu finden ist das internet Archive.

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Digitale Bücher

Dienstag, 23. Oktober 2007 11:43

Dass Google (und natürlich auch Microsoft) versuchen, Bücher zu digitalisieren und damit jedem im Internet einfach verfügbar zu machen ist toll. Dass jemand mit der Open Content Alliance auf die Idee kommt, das auf Non-Profit-Basis zu machen, ist toller. Und das es einige Bibliotheken gibt, die das bevorzugen, finde ich richtig stark.

Die NYTimes (Libraries Shun Deals to Place Books on Web, 22.10.2007) schreibt:

But the resistance from some libraries, like the Boston Public Library and the Smithsonian Institution, suggests that many in the academic and nonprofit world are intent on pursuing a vision of the Web as a global repository of knowledge that is free of business interests or restrictions.

Es lebe der Idealismus!

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Zynismus (II) – Umschleichen. Devil’s Dictionary

Freitag, 14. September 2007 18:12

Noch zu Schulzeiten habe ich auf einem Bücherflohmarkt ein Buch mitgenommen, das mich belustigt und fasziniert hat: The Devil’s Dictionary von Ambrose Bierce, laut Wikipedia 1911 veröffentlicht. Die Sprache ist teilweise ziemlich anstrengend, aber wenn man sich mit einem Wörterbuch (einem „echten“, meine ich) bewaffnet und durchgekämpft hat, hat man einige schöne neue englische Wörter und Feinheiten der Sprache gelernt, eine böse, aber bemerkenswerte Perspektive auf zwischenmenschliche Vorgänge gewonnen, in der manches ans Licht kommt was hinter den Dingen steckt und vermutlich das eine oder andere Mal herzhaft gelacht.

Manche Definition würde für heutige Leser (zumindest mich;-) gar nicht als zynisch durchgehen, sondern einfach als eine prägnante Zuspitzung von allgemein anerkannten Tatsachen. Möglicherweise ist da aber auch Sloterdijks Popularisierung des Zynismus am Werk?

Es bleiben jedenfalls genügend Gedanken, die noch nicht vollständig im Alltagsdenken angekommen sind. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

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Fragen und Antworten – Gedicht

Freitag, 31. August 2007 18:22

Auf Eikos schönem Blog habe ich gerade einige Zeit in einer Schleife verbracht, immer wieder ein Neues der Gedichte anzuschauen, die er dort gesammelt hat (übrigen, Eiko, wäre es schön wenn man die auch alle auf einem Haufen anschauen könnte, nicht nur zufällig;-)

Es freut mich, dass dabei eine ganze Menge Erich Fried zu lesen ist, einer meiner Lieblingsdichter. Besonders gepackt hat mich heute dieses:

Fragen und Antworten

Wo sie wohnt?

Im Haus neben der Verzweiflung

Mit wem sie verwandt ist?

Mit dem Tod und der Angst

Wohin sie gehen wird

wenn sie geht?

Niemand weiß das

Von wo sie gekommen ist?

Von ganz nahe oder ganz weit

Wie lange sie bleiben wird?

Wenn du Glück hast solange du lebst

Was sie von dir verlangt?

Nichts oder alles

Was soll das heißen?

Dass das ein und dasselbe ist

Was gibt sie dir

oder auch mir– dafür?

Genau soviel wie sie nimmt

Sie behält nichts zurück

Hält sie dich –oder mich–

gefangen

oder gibt sie uns frei?

Es kann uns geschehen

dass sie uns die Freiheit schenkt

Frei sein von ihr

ist das gut oder schlecht?

Es ist das ärgste

was uns zustoßen kann

Was ist sie eigentlich

und wie kann man sie definieren?

Es heißt dass Gott gesagt hat

dass er sie ist

(Erich Fried)

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Religion und Gewalt – Buchempfehlung

Mittwoch, 29. August 2007 23:38

Ich stelle hier kurz ein Buch vor, auf das ich beim Durchblättern von alten ZEIT-Artikeln gestoßen bin (oh ja, Ferien sind sooo toll!). Habe es natürlich noch nicht selbst gelesen, aber die Rezension klingt so überzeugend, dass ich es mir auf jeden Fall besorgen werde. Falls es irgendwann gebraucht zu haben ist, weil 25 Euro sind schon recht happig.

Jedenfalls scheint das Buch ein Glanzstück historischer Arbeit zu sein, in dem quellennah der Zusammenhang von Religion, besonders monotheistischer und ganz besonders der christlichen, mit „Toleranz und Gewalt“ (so auch der Titel des Buches von Arnold Angenendt) ausgeleuchtet wird.

Ein einfaches Fazit gibt es natürlich nicht. Dafür ein interessanter Gedanke auf den Weg:

Angenendt zeigt, wie eng die Entwicklung des Einzelnen, der sich seiner Individualität auch bewusst ist und sich als verantwortlich und frei versteht, mit der Geschichte des biblischen Monotheismus verbunden ist. Die zahlreichen und zu Recht angeprangerten Verstöße gegen Toleranz und Freiheit in der Geschichte des Christentums erhalten erst dann die Qualität von Untaten, wenn sie an den Ansprüchen dieser Religion gemessen werden.

Die Zeit Nr. 28, 5.7.2007

Ich denke insgesamt kommt das Christentum in dieser Darstellung vermutlich ein wenig besser weg, als ich es bisher betrachtet hatte. Bin jedenfalls sehr gespannt.

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Brechts Krücken

Mittwoch, 29. August 2007 22:01

Eine Freundin teilte heute dieses schöne Gedicht mit mir, und ich finde es schön und denkwürdig genug, es hier hervorzuheben:

Die Krücken (Bertolt Brecht)

Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken.

Als ich zu dem großen Arzte kam

Fragte er: Wozu die Krücken?

Und ich sagte: Ich bin lahm.

Sagte er: Das ist kein Wunder.

Sei so freundlich zu probieren!

Was dich lähmt, ist dieser Plunder.

Geh, fall, kriech auf allen vieren!

Lachend wie ein Ungeheuer

Nahm er mir die schönen Krücken

Brach sie durch auf meinem Rücken

Warf sie lachend in das Feuer.

Nun, ich bin kuriert: ich gehe.

Mich kurierte ein Gelächter.

Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe

Gehe ich für Stunden etwas schlechter.

Mir persönlich macht es schon ein bisschen Angst, wenn ich versuche das Gedicht auf das „richtige Leben“ zu übertragen, mich mir selbst gedanklich auszumalen ohne die Krücken und Stützen, derer ich mich gewöhnlich bediene, die aber natürlich auch Einschränkungen sind. Ich glaube da kommt sehr gut das Gefühl des Gedichts bei mir an :-) Ob ein Gelächter wirklich so befreiend sein kann, diesen Bann zu brechen? Vielleicht muss es wirklich das Lachen eines Ungeheuers sein…

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Confessions of a Book Abuser

Montag, 5. März 2007 0:27

In der NYTimes finden sich bekanntermaßen immer wieder literarische Perlen. Dieses mal hat die Perle sogar selbst Literatur zum Gegenstand. Es geht um ein Thema, das immer wieder die Gemüter, einschließlich meinem, erregt: Welche Behandlung ist einem Buch angemessen?

Mittlerweile plädiere ich hier gegen zu viel Respekt, und zwar sowohl der äußeren Hülle als auch dem Inhalt gegenüber. Auch deshalb zitiere ich hier die Einleitung des Essays, und lege mich jetzt mit Siddartha in die Badewanne…

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