Bootie — meine erste Nacht in San Francisco

Eine gute Woche ist jetzt mein erster Ausflug nach San Francisco her. Mit drei der anderen jungen Bewohner hier war schon die Dreiviertelstunde im Auto sehr unterhaltsam. Und dann ging es auf ins wilde Leben. Die Initiatorin des Ausflugs hatte eine gute Wahl getroffen: Wir waren beim fünfjährigen Jubiläum von Bootie. Es geht um Mashup, Bastard Pop und Bootleg. Auf deutsch: verschiedene bekannte Poplieder werden zusammengemischt, in wilden Kombinationen. Hat den Vorteil, dass man die Lieder kennt und trotzdem nicht so leicht gelangweilt ist. Die zwei DJs, die auf der Bühne performt haben, anscheinend trotz wildem Auftreten ein verheiratetes Paar, waren jedenfalls verdammt gut. Darum herum eine Tanzshow, die durchaus unterhaltend war. Sehr transvestitenlastig, und nicht immer appetitlich. Aber von Organisatorenseite durchaus rund. Hier eines der schöneren Bilder:

Das Publikum war gemischt und lustig. San Francisco macht seinem Ruf als Homo-Hauptstadt alle Ehre, als erstes springen einem viele süße Jungs ins Auge. Daneben – denkbar kontrastreich – fielen mir eine Reihe amerikanischer Pärchen wie aus dem Bilderbuch auf: Er groß mit kurzen Haaren, sportlich, hat vermutlich ein Football-Stipendium an irgend einer tollen Universität, im Blick etwas Starres, irgendwo zwischen Jäger und Soldat. Bewegt sich wenig. Daneben eine deutlich kleinere blondgelockte Schnitte, die ihn unermüdlich sexy hüftschwingend antanzt und zwischendurch knutscht. Und um das Ganze eine Art unsichtbare Barriere, die beiden isoliert von der Umgebung. Darum herum verschiedene Grüppchen, so wie wir, aus unterschiedlichen Szenen. Vielfältig, aber durchweg ziemlich hip angezogen. Ich hatte auch das erste Mal das Vergnügen, einen der Typen, die vermutlich immer die Super Size Menüs bei McDonalds essen, tanzen zu sehen. Offen gestanden schon ein wenig abstoßend, vor allem weil er mit seinem Fett-Sein und seinen „Brüsten“ ziemlich offensiv umging. Aber insgesamt trotzdem eine angenehme Ausstrahlung von Lebensfreude, und eine Gelegenheit mehr, meine Voreingenommenheiten zu überdenken.

Wir sind halbwegs früh nach Hause, hatten ja auch nochmal eine lange Fahrt vor uns. Trotzdem ein ziemlich perfekter Samstag Abend. Und ein Einstieg ins Nachtleben, das ich letzten Samstag um noch eine ganz andere Facette erweitern sollte… Aber dazu später ;-)

Tags »

Autor:
Datum: Donnerstag, 21. August 2008 7:38
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Stanford

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Kommentare und Pings geschlossen.

Ein Kommentar

  1. 1

    Dankeschön, dass du dein Trauma dadurch verarbeitest, dass du uns traumatisierst! ;)