Was man alles tun kann, wenn man abstrakt denkt

Möchte mich zuallererst bei allen entschuldigen, die immer wieder hierher schauten und nichts neues fanden — ich war sehr beschäftigt und kann es nicht mal richtig bereuen. Aber vielleicht fangen meine Gedanken ja hiermit an, aus mir heraus ins Internet zu sprudeln, und die Einträge kommen wieder regelmäßiger.

Denn Anfang muss etwas unerfreuliches machen, auch wenn der Titel anderes verheißt. Ich bin auf einem New York Times-Blog darauf gestoßen, dass seit Jahrhunderten darüber „geforscht“ wird, wie man richtig zu hängen habe. Wahnsinn! Enscheidend ist also die Höhe des Falls, in Proportion zum Körpergewicht. Zu hoch, und die entstehende Kraft reißt dem Verurteilten den Kopf ab, wie jetzt wohl im Irak geschehen. Zu niedrig, und das Genick wird nicht gebrochen (so gehört sich das nämlich fürs richtige Hängen, dass das ein für allemal geklärt ist!) sondern der zukünftige Tote erstickt, wie z.B. nach den Nürnberger Prozessen, was auch mal eine knappe halbe Stunde dauern kann. Auf die spezielle Behandlung des Seils und des Knotens möchte ich nicht mehr eingehen. Nur anmerken, dass mich die Erinnerung an gehenkte Menschen im Nachkriegsdeutschland schon irgendwie getroffen hat.

Dass man sich mit dem allem so (anscheinend) rational beschäftigen kann, ohne Zweifel an der Sache zu bekommen. Ohne ins Grüblen zu kommen, was es heißt, jemanden zu töten, ob man das Recht dazu hat?

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Datum: Donnerstag, 18. Januar 2007 2:10
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